Aktivisten im Angriffsmodus

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KONZERNSTRATEGIEN

Forschungsabteilung bei Lanxess: Zur operativen Schwäche kommt hohe Verschuldung, ein idealer Nährboden für Aktivisten

Die zunehmend angespannte wirtschaftliche Lage deutscher Industriekonzerne vor allem in der Chemie- und Maschinenbaubranche könnte in den kommenden Monaten zu einer neuen Welle von Aktivistenangriffen führen. Die Hedgefonds, die sich meist mit Beteiligungen im niedrigen einstelligen Bereich positionieren, könnten dann beispielsweise auf radikale Sparprogramme, auf Abspaltungen oder sogar Zerschlagung drängen, um den Börsenkurs zu steigern.

„Nach potenziellen Zielen muss man nicht lange suchen“, sagt ein Brancheninsider. „Gestiegene Kosten, sinkende Margen, komplexe Strukturen und vor allem niedrige Bewertungen an der Börse bieten genug Ansatzpunkte für Hedgefonds, sich Konzerne aus dem SDAX, MDAX und sogar aus dem DAX vorzuknöpfen.“

Vor allem in der chemischen Industrie ist die Lage angespannt, aber auch im Maschinenbau. Durch die Krise im Roten Meer und steigende Frachtraten geraten die Unternehmen zusätzlich unter Druck. Als mögliche Ziele werden die Chemiekonzerne BASF und Lanxess genannt, im Bereich Maschinenbau sind es Firmen wie Gea und Jungheinrich. Die Maschinenbauer kämpfen mit Auftragseinbrüchen zwischen zwölf und 15 Prozent. „Eine Bodenbildung zur Beendigung dieser Talfahrt ist nicht in Sicht“, warnte kürzlich der Chefvolkswirt des Maschinenbauverbands VDMA, Ralph Wiechers.

Gefährlicher Trend: ISS & Co machen mit

Auch beim Chemikalienhändler Brenntag könnten die Attacken in eine neue Runde gehen, nachdem der DAX-Konzern bereits im vergangenen Jahr zum Angriffsziel geworden war. Der britische Hedgefonds Primestone hatte auf eine Aufspaltung gedrängt und dabei sogar erstmals die Rückendeckung einflussreicher US-Stimmrechtsberater wie ISS und Glass Lewis bekommen. Das ist ein neuer und aus Sicht der Chefetagen äußerst gefährlicher Trend. Denn bislang hatten sich diese wichtigen Meinungsmacher institutioneller Investoren bei Rebellenattacken zurückgehalten. Springen ISS & Co jetzt auch noch auf den Zug der Aktivisten auf, erhöht das die Wucht und Durchschlags- kraft der Angriffe erheblich. Brenntag jedenfalls hatte im Dezember dem Druck nachgegeben und eine Konzernaufteilung in zwei Bereiche in Aussicht gestellt. Ob sich di

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