Bankenaufsicht gerät unter Beschuss

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PFANDBRIEFBANK

PBB-Zentrale: Das von der Krise am US-Gewerbeimmobilienmarkt gebeutelte Institut wird von Shortsellern attackiert und muss um Vertrauen kämpfen
Chart: BO Data/small charts; Bild: Andreas Gebert/picture alliance/dpa, Daniel Reinhardt/picture alliance/dpa
Die Herabstufung durch die Ratingagentur S&P hat die PBB-Aktie vergangene Woche auf ein 52-Wochen-Tief von 3,66 Euro gedrückt.

Der Finanzökonom Hans-Peter Burghof von der Uni Hohenheim hat wegen der Turbulenzen um die Pfandbriefbank (PBB) Vorwürfe gegen die Bankenaufsicht erhoben. Die PBB betreibe in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ein sehr stark fokussiertes Geschäftsmodell und habe deshalb auch ein ausgeprägtes Risiko. „Ein gute Bank ist auch gut diversifiziert, lautet eine Grundregel des Bankgeschäfts“, sagte Burghof gegenüber BÖRSE ONLINE. Mit ihrem Geschäftsmodell sei die PBB aber quasi ein „Ein-Produkt-Unternehmen“. „Die Bankenaufsicht prüft auch die Geschäftsmodelle und hätte wegen dieses Risikos korrigierend eingreifen müssen.“

Rettungsschirm? „Derzeit nicht“

Auf die Frage, ob das Institut einen staatlichen Rettungsschirm benötige, sagte Burghof, die Eigenkapitalquote der PBB sei noch ziemlich hoch und das Rating weiter im Investment-Grade-Bereich, wenn auch am untersten Rand. „Ich sehe derzeit keinen Bedarf für einen staatlichen Rettungsschirm.“ Wenn die Märkte allerdings zunehmend Zweifel an der Kapitalisierung der Bank hätten, dann müsse sie sich tatsächlich Gedanken über eine Kapitalerhöhung machen. „Das Problem ist, dass sie in einem solchen Umfeld des Misstrauens eine Kapitalerhöhung nur schwer umsetzen kann.“

Wegen der angespannten Lage auf den US-Gewerbeimmobilienmärkten hatte die Ratingagentur S&P vergangene Woche das Emittenten-Rating der PBB von „BBB/A-2“ auf „BBB-/A-3“ herabgesetzt, bei negativem Ausblick. Der Aktienkurs der PBB geriet nach der Herabstufung weiter unter Druck und markierte am vergangenen Freitag ein 52-Wochen-Tief bei 3,66 Euro. Die Bank steht seit Wochen an den Aktien- und Anleihemärkten wegen ihrer Immobilienrisiken unter Druck. Die Aktie hat allein seit Jahresbeginn rund ein Drittel ihres Werts verloren.

Die PBB ist mit rund 4,9 Milliarden Euro ode

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