Veganes Backvergnügen

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Ohne tierische Produkte zu backen, ist kein Hexenwerk. Dr. Margit Roth zeigt, wie herzhafte oder süße Backwaren ganz einfach gelingen. Und unsere Rezepte sorgen dafür, dass es dann auch noch köstlich schmeckt!

Die Hemmschwelle, etwas Neues auszuprobieren, ist geringer, wenn man es nur in einem überschaubaren Zeitraum tut. Das haben sich auch die Erfinder*innen des Veganuary gedacht und rufen seit 2014 dazu auf, den Januar vegan zu verbringen. Sie wollen für eine Lebensweise begeistern, die Tiere vor Leid bewahrt, Umwelt und Klima schützt und unserer Gesundheit zuträglich ist.

Wer sich pflanzenbasiert ernährt, führt dem Körper Ballaststoffe, Antioxidantien und nützliche Pflanzenstoffen wie Phytoöstrogene und Polyphenole zu. Ballaststoffe helfen dabei, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, indem sie die Aufnahme von Glukose im Darm verlangsamen. Das Sättigungsgefühl hält länger an, Sie haben weniger Hunger. Antioxidantien neutralisieren freie Radikale, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Besonders viele Antioxidantien sind beispielsweise in Sanddorn, Hagebutten, Schwarzen Johannisbeeren, Möhren und Rote-Beete-Saft enthalten.

Phytoöstrogene, die in Hülsenfrüchten, Gemüse und Sojaprodukten vorkommen, sollen das Risiko reduzieren, an Brustkrebs oder Osteoporose zu erkranken. Und Polyphenole, die etwa in Zimt, Tee, Kakao und Olivenöl vorkommen, wirken entzündungshemmend und senken das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln.

Auch das Klima profitiert

Manche Menschen leben vegan, weil sie Mitleid haben mit Schweinen, Hühnern und Rindern, die – zumindest in der Massentierhaltung – unter teils grausamen Bedingungen dahinvegetieren. Andere bevorzugen die pflanzliche Kost, weil ihnen Umwelt und Klima am Herzen liegen: Die Tierhaltung trägt in erheblichem Maße zum Klimawandel bei, außerdem ist sie mitverantwortlich für die weltweite Entwaldung. Betroffen sind vor allem die Länder des globalen Südens, wo riesige Waldf lächen für den Anbau von Tierfutter abgeholzt werden. Auf Fisch umzusteigen, empfiehlt sich auch nicht, denn die Meere sind nahezu leergefischt, und in die Becken der Aquakulturen werden kiloweise Medikamente gekippt, um den Ausbruch von Krankheiten in den überfüllten Bassins zu verhindern. Essen wir diese Fische regelmäßig, kann das beispielsweise zu lebensgefährlichen Antibiotika-Resistenzen führen.

Anni Reeh und Christine Fischer vom BIO-Team haben den Veganuary bereits ausprobiert. Ihre Erfahrungen, Tipps sowie Empfehlungen für vegane Kochblogs und -bücher lesen Sie auf biomagazin.de/leichter-vegan – und dazu noch mehr tolle Rezepte!

Es gibt also viele gute Gründe, mehr pflanzenbasierte Gerichte in Ihre Ernährung einzubauen. Und egal ob Sie vier Wochen bei der Stange bleiben oder ein, zwei Tage pro Woche auf tierische Produkte verzichten: Vegan kochen und backen ist kein Hexenwer