Bunt, gesund und vielfältig

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Tomaten

Von einer südamerikanischen, unbekömmlichen Zierpflanze zum weltweiten Liebling auf den Tellern: Tomaten haben eine spannende Karriere hinter sich. Wie es dazu kam, wie vielfältig sie sind, was in ihnen steckt und worauf Sie bei frischen und verarbeiteten Tomaten achten sollten, hat Ina Hiester zusammengetragen.

FOTO: bondarillia | adobestock

Als Kolumbus im 15. Jahrhundert die ersten Tomatenpf lanzen nach Europa brachte, war nicht abzusehen, dass diese sich eines Tages zu einem weltweit beliebten Nahrungsmittel mausern würden. Damals wuchsen sie wild im heutigen Peru, Ecuador und Mexiko. Die Maya und Azteken waren die Ersten, die in dem Andengemüse mehr als nur eine unbedeutende Wildpflanze sahen. Sie kultivierten sie und gaben ihr den Namen „Xictomatl“ – zu Deutsch „Schwellfrucht“. Und damit trafen sie schon damals den Nagel auf den Kopf: Da Tomatenpflanzen Blüten bilden, deren Früchte Samen tragen, sind sie botanisch gesehen gar kein Gemüse, sondern ein Obst. Und obwohl sie hübsch anzusehen waren, traute man den kleinen, runden, vorwiegend gelblichen und etwas bitter schmeckenden Früchten jahrhundertelang nicht über den Weg. Heute sind Tomaten, die vorwiegend bei der Zubereitung von herzhaften Gerichten genutzt und deshalb aus kulinarischer Sicht als Gemüse angesehen werden, auf unseren Tellern nicht mehr wegzudenken.

Deutsche essen rund 30 Kilo Tomaten pro Jahr

Im deutschsprachigen Raum etablierte sich die damalige Zierpflanze schon bald nach der Entdeckung Amerikas als „Paradiesfrucht“, denn ihr wurde eine toxische und aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Die Franzosen nannten sie deshalb „Liebesäpfel“ und die Italiener bezeichneten sie aufgrund ihrer damals noch vorwiegend gelblichen Früchte als „Goldäpfel“. Die Begriffe Paradeiser, Pomme d’amour und Pomodoro werden auch heute noch verwendet.

Mit der Zeit haben die Früchte jedoch auch in den deutschen Küchen eine steile Karriere hingelegt: Obwohl sie sich dort erst im Laufe des 19. Jahrhunderts etablierten, verzehren die Deutschen inzwischen rund 30 Kilogramm pro Kopf im Jahr. Etwa ein Drittel davon wird frisch gekauft, der Rest meist in Gläsern, Konserven oder Flaschen. Nur etwa vier Prozent des Bedarfs werden aus deutschem Anbau gedeckt und mehr als 700.000 Tonnen der Paradiesfrüchte werden importiert.

Fruchtgemüse in vielen Farben und Formen

Rund bis herzförmig, murmelklein bis kopfgroß, gelb, rot, orange oder grün gestreift: Weltweit gibt es schätzungsweise circa 10.000 Tomatensorten. Davon sind jedoch nur etwa 3.000 offiziell registriert. Der Klassiker im Sortiment: mittelgroße, runde, leicht säuerliche Sorten, die besonders gerne für Salate verwendet werden. Doch auch Dattel-, Eier-, K