Von der Heilkraft der Pilze

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Heilpilze schützen unsere Zellen, stecken voller wichtiger Vitalstoffe, entgiften unseren Organismus und stärken unsere Verdauungskraft: Nicht nur in der Traditionellen Chinesischen Medizin spielen Heil- oder Vitalpilze deshalb schon seit Tausenden von Jahren eine wichtige Rolle. Auch Steinzeit-Ötzi trug einen Birkenporling bei sich. Claudia Scheiderer stellt Ihnen die gesündesten Pilze und ihre Anwendungen vor.

FOTO: ExQuisine | adobestock

Die Welt der Pilze ist schlicht rekordverdächtig: Bis zu 3,8 Millionen Arten weltweit kommen in allen möglichen Größen vor. Das Spektrum reicht von winzigen Schimmelpilzen über Großpilze wie etwa Speise- und Heilpilze bis hin zum größten Lebewesen der Welt, dem etwa neun Quadratkilometer großen Wurzelgeflecht eines rund 2.000 Jahre alten Hallimaschs im US-Bundesstaat Oregon.

Pilze sind weder Tier noch Pflanze, sondern bilden eine eigene Spezies – ohne die das Leben, so wie wir es kennen, schlicht unmöglich wäre. Mit der Hilfe von Pilzen können Bäume miteinander kommunizieren, außerdem versorgen sie die Wurzeln von Pflanzen, mit denen sie in Symbiose leben, mit Wasser. Pilze helfen beim Zersetzen von abgestorbenen Pflanzenteilen, sorgen für Humus und damit für fruchtbare Böden. Uns Menschen dienen sie unter anderem als Gärhilfe für Brot, Wein und Bier oder aber als Lebensretter in Form von Bakterien vertilgendem Penicillin. Seit Tausenden von Jahren schwört bereits die Traditionelle Chinesische Medizin auf die Wirkung von Heilpilzen wie dem Reishi. Auch in der europäischen Naturheilkunde ist die Heilkraft von Pilzen lange bekannt, zum Beispiel bei Abwehrschwäche, Infektionskrankheiten oder bei Diabetes. In den USA und einigen asiatischen Ländern, allen voran Japan und China, sind Reishi, Maitake und Shiitake bereits zur begleitenden Krebstherapie zugelassen. Ihre und die Wirkstoffe von weiteren Pilzen sind mittlerweile gut erforscht.

Die Wirkstoffe der Vitalpilze

Allem voran enthalten Vital- oder Heilpilze sogenannte Beta-Glucane in allen möglichen Ausprägungen. Diese langkettigen Zuckerverbindungen (Polysaccharide) oder schlicht Ballaststoffe ernähren das Darmmikrobiom und fördern die Vermehrung von „guten“ Darmbakterien. Diese wiederum ernähren sich von Ballaststoffen und liefern unserer Darmschleimhaut so essenzielle Stoffwechselendprodukte wie kurzkettige Fettsäuren. Beta-Glucane schützen uns so zum einen vor einem durchlässigen Darm. Das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom ist vermutlich der Hauptauslöser für alle entzündlichen Darmerkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen. Zum anderen trainieren Beta-Glucane das körpereigene Immunsystem: Fitte Immunzellen können entartete Tumorzellen schnell erkennen und aufspüren, so verhindern sie das Entstehen von Krebs und das Wachsen bestehender Tumore.

Das kleine Pilz-Einmaleins

Die Merkmale von Pilzen sind vielfältig und bekömm