Gesunder Sonnenschutz

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Gebräunt zu sein, gilt immer noch als schick, doch zu viel Sonne ist ungesund: Auch wegen des Klimawandels steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Dr. med. Eva Kalbheim erklärt, wie Sie sich und Ihre Kinder vor der UV-Strahlung schützen können.

FOTO: Rido | adobestock

Die menschliche Haut reagiert auf Sonneneinstrahlung, indem sie Melanin, den braunen Pigmentfarbstoff bildet. Damit schützen sich die Hautzellen vor der schädlichen Wirkung der ultravioletten (UV) Strahlung der Sonne. Denn UV-Strahlen dringen in die Zellen der Haut und der Augen ein und schädigen das Erbgut in den Zellkernen. Die Bräunung ist somit eine Selbstschutzmaßnahme des Körpers. Hält man sich zu lange und ungeschützt in der Sonne auf, kommt es zum Sonnenbrand: Die Haut wird rot, entzündet sich, schmerzt und wirft im schlimmsten Fall Blasen. Diese Entzündungsreaktion führt zum Absterben der geschädigten Zellen. Da manche der durch die UV-Strahlung geschädigten Zellen jedoch nicht untergehen, sondern sich weiter teilen und ihre Erbgutschädigung weitergeben, kann Hautkrebs entstehen. Bedingt durch den Klimawandel nimmt die UV-Strahlung zu und damit steigt auch das Hautkrebsrisiko. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 300.000 Menschen an Hautkrebs. Im Jahr 2020 starben rund 4.000 Menschen daran – das sind 53 Prozent mehr als noch im Jahr 2000. Ein gesunder Umgang mit der Sonne wird daher immer wichtiger.

Haut und Augen richtig schützen

Um sich vor den Schäden an Haut und Augen zu schützen, ist Sonnenschutz unabdingbar. Die Augen werden durch eine Sonnenbrille mit UV-Filter optimal geschützt. Gerade im Hochsommer sollte die Sonnenbrille die Augen auch von der Seite schützen. Unter

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lesen Sie, nach welchen Kriterien Sie eine gute Sonnenbrille auswählen können. Für die Haut bietet sich insbesondere der textile Sonnenschutz an: Weite Kleidung aus dicht gewebtem Material mit langen Ärmeln, Sonnenhut mit Schirm und Nackenschutz, die Fußrücken bedeckende Schuhe. Alle Areale, die sich nicht durch Kleidung bedecken lassen, also vor allem Gesicht und Handrücken, sollten Sie mit Sonnencreme vor der schädigenden Wirkung der UV-Strahlung schützen. Diese Cremes enthalten chemische und mineralische UV-Filter. Naturkosmetik enthält vorwiegend mineralische Filter (Titan- und Zinkoxid), die das Sonnenlicht reflektieren und nach aktuellem Wissensstand empfehlenswerter sind als chemische Filter. Diese dringen in die Haut ein und wandeln die UV- Strahlung in Wärme um. Vier dieser chemischen Filter stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein: Octocrylen, Homosalat, Ethylhexyl Methoxycinnamat und Benzophenon. Daher lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe einer Sonnencreme, bevor Sie sie kaufen!