„Die Haut stets trocken tupfen, nicht trocken rubbeln“

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INTERVIEW

Im Interview nennt die Dermatologin Neslihan Yenigün Tipps für die richtige Pflege der Rosazea-Haut, sie erklärt, was die Rosazea von anderen Hauterkrankungen unterscheidet und womit sie ihre Patient*innen erfolgreich behandelt.

In welchem Alter bricht die Rosazea üblicherweise aus?

Frauen erkranken ab dem Alter von etwa 35 Jahren, Männer sind verstärkt ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Die meisten der unter Rosazea leidenden Frauen sind zwischen 61 und 65 Jahre alt, die meisten Männer zwischen 76 und 80. In seltenen Fällen können auch Kinder betroffen sein.

Wie erfolgt die Diagnose?

Der Hautarzt untersucht den Patienten äußerlich und fragt ihn nach seiner Krankengeschichte und Faktoren, die die Symptome verschlimmern. In seltenen Fällen wird eine Blutprobe oder Probe der Gesichtshaut entnommen, um andere Krankheiten auszuschließen.

Von welchen anderen Hauterkrankungen ist Rosazea abzugrenzen?

Von einer Akne vulgaris lässt sich die Rosazea unterscheiden, weil die Erkrankten älter sind als typische Aknepatienten. Außerdem haben sie keine Mitesser und keine

Überproduktion von Hautfetten durch die Talgdrüsen der Haut. Bei einer perioralen Dermatitis, auch Mundrose genannt, ist ein Hautausschlag um Mund und Nase typisch, während bei der Rosazea der Mund und die Augen meist ausgespart bleiben. Hat eine Patientin eine schmetterlingsförmige Rötung im Gesicht, ist das ein Symptom der seltenen Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes.

FOTO: privat; ILLUSTRATION: Hachy Ocamy | adobestock

Mit welchen lokalen Behandlungen machen Ihre Patient*innen die besten Erfahrungen?

Mit einprozentiger Ivermectin-Salbe. Etwa 60 Prozent der Patienten zeigen nach 16-wöchiger Anwendung eine mildere Symptomatik. Ivermectin ist ein Arzneistoff, der gegen Ektoparasiten, also Läuse, Milben oder Zecken, und Endoparasiten, vor allem Fadenwürmer, eingesetz