Die verschiedenen Demenzformen

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Dank intensiver Forschung können heute ganz unterschiedliche Demenzformen benannt werden:

Alzheimer-Demenz: Diese Erkrankung ist mit Abstand die häufigste Demenzform. Ab dem vierten Lebensjahrzehnt verändert sich das Gehirngewebe durch Ablagerung von Eiweißverbindungen, den sogenannten Alzheimer-Plaques. Ab dem sechsten Lebensjahrzehnt verschlechtert sich dann die Hirnleistung schleichend. Meist schwindet zuerst das Erinnerungsvermögen (Kurzzeitgedächtnis), dann kommt es zu Orientierungsstörungen und schließlich zu Sprachverlust und Persönlichkeitsveränderung.

Lewy-Körperchen-Demenz: Die zweithäufigste Demenzform ist gekennzeichnet durch runde Eiweißablagerungen in den Hirnzellen (Lewy Bodies), die zum Absterben dieser Zellen führen. Die Symptome der Erkrankung ähneln der Alzheimer-Demenz, es kommt zum Abbau der Hirnleistung. Außerdem können Halluzinationen, Parkinson-ähnliche Beschwerden (Zittern, Muskelsteifigkeit), Bewusstlosigkeit und Sturzneigung auftreten.

Vaskuläre (gefäßbedingte) Demenz: Anhaltende Durchblutungsstörungen im Gehirn aufgrund von Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder Gefäßverkalkung führen zum Absterben von Gehirnzellen. Die vaskuläre Demenz beginnt zumeist mit einer geistigen Verlangsamung in Form von Denk- und Entscheidungsstörungen, außerdem kommt es zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Gedächtnis- sowie Wortfindungsstörungen. Wird die Grunderkrankung frühzeitig und konsequent behandelt, schreitet die Demenz nicht fort. Ebenso wie an Alzheimer-Demenz erkranken Menschen im Regelfall erst ab 60 Jahren an vaskulärer Demenz.

Frontotemporale Demenz: Bei dieser Demenzform sterben vor allem die Hirnzellen im Stirn- und Schläfenlappen des Großhirns ab.

Dadurch kommt es zu charakteristischen Symptomen, vor allem einer Persönlichkeitsveränderung mit Aggressivität, Takt- oder Teilnahmslosigkeit. Außerdem fallen Sprach- und Gedächtnisstörungen auf. Die frontotemporale Demenz betrifft insbesondere Menschen im mittleren Lebensalter, die Erkrankung kann schon vor dem 40. Lebensjahr beginnen.

Parkinson-Demenz: Bei der Parkinson-Erkrankung kommt es zunächst zu motorischen Störungen wie Zittern, Muskelsteifigkeit, Störung der Feinmotorik und des Gangbildes, Bewegungsverlangsamung und starrer Mimik. In späteren Krankheitsstadien, etwa zehn bis 15 Jahre nach Beginn der Erkrankung, entwickelt etwa ein Drittel der Betroffenen auch kognitive Störungen, die in eine Demenz münden können.

Demenz als Folge anderer neurologischer Krankheiten: Auch durch Schädel-Hirn-Verletzungen, Infektions- oder Prionenerkrankungen, jahrzehntelangen Alkoholmissbrauch, Stoffwechselstörungen (Zuckerkrankheit), Medikamentenmissbrauch oder Vitaminmangel kann eine Demenz ausgelöst werden.