Hafer Power vom Feld

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Die Haferpflanze schätzen wir als Lieferantin unserer Frühstückszerealien, wegen ihres feinen Geschmacks und weil sich das Getreide in der Küche so vielseitig einsetzen lässt. Doch Hafer kann noch mehr: Reich an gesundheitsfördernden Ballast- und Nährstoffen senken regelmäßige Hafermahlzeiten nachweislich den Cholesterinspiegel und Blutzucker. Doris Fritzsche stellt das Powergetreide und die Haferkur vor.

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Hafer ist besonders – sowohl in Anbetracht seiner gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe wie auch in seinem Erscheinungsbild. Wie unsere heimischen Brotgetreide zählt er zur Familie der Süßgräser. Von Roggen, Weizen, Dinkel und sonstigen Weizensorten unterscheidet er sich jedoch dadurch, dass er Rispen bildet und keine Ähren. Die Einzelkörner sind von Hüllspelzen umgeben, die fest mit den Körnern verbunden sind und sich nur mithilfe spezieller Schälverfahren abtrennen lassen. Eine Ausnahme ist der Nackthafer. Bei dieser Züchtung sitzen die dünnen Hüllspelzen den einzelnen Körnern nur locker auf und können daher allein durch das Dreschen entfernt werden.

Die aus Asien stammende Haferpflanze wurde nachweislich schon vor 3.000 Jahren im mittel- und osteuropäischen Raum angebaut. Das robuste Getreide gedeiht gut in gemäßigtem, feuchtem Klima und ist wenig anspruchsvoll, was die Bodenqualität angeht. In Deutschland liegen die Hauptanbaugebiete für Hafer im Alpenvorland und den Mittelgebirgen sowie in den Küstenregionen.

Womit Hafer und Haferprodukte punkten

Fällt Ihre Wahl auf Hafer oder Haferprodukte, haben Sie sich automatisch für ein Vollkornprodukt entschieden. Verglichen mit den anderen Kulturgetreidesorten liegt Hafer zwar nicht bei jedem Nährstoff auf Platz eins, die besondere Kombination der Nährstoffe ist jedoch ungeschlagen. Das steckt drin in Hafer und Haferprodukten:

Hafer ist eine sehr gute Quelle pflanzlicher Proteine, zumal das Haferprotein zu nahezu 50 Prozent aus essenziellen Aminosäuren besteht. Je 100 Gramm Körner enthält Hafer elf Gramm Proteine. Proteine sind unentbehrliche Bausteine sämtlicher lebender Organismen und aus 21 Aminosäuren aufgebaut.

Mit etwas mehr als sieben Gramm je 100 Gramm liegt der Fettgehalt von Hafer im Gegensatz zu den übrigen Kulturgetreiden vergleichsweise hoch. Haferfett trumpft zudem mit 2,5 Gramm einfach ungesättigten Fettsäuren und fast drei Gramm mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. Letztere sind unverzichtbare Baumaterialien für die Zellmembranen und wirken Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen.

Im Vergleich zu den anderen Getreidesorten hat Hafer mit rund 56 Gramm je 100 Gramm den mengenmäßig niedrigsten Gehalt an Kohlenhydraten. 54 Gramm entfallen auf den gesünderen Vielfachzucker Stärke und nur zwei Gramm auf verschiedene Einfachzucker.

Der Anteil unverdaulicher Ballaststoffe im Hafer liegt