Heilerde
Zur äußeren Anwendung auf Haut und Haaren, zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden oder um den Körper zu entgiften: Viele Menschen schwören auf Heilerde, andere sind skeptisch, da ihre Wirkung nicht wissenschaftlich belegt ist. Dr. Manuela Rassaus erklärt, ob von Heilerde tatsächlich eine gesundheitliche Wirkung ausgeht, in welchen Bereichen sie eingesetzt wird und was bei der Anwendung zu beachten ist.
Es ist ein Naturheilmittel mit jahrhundertealter Tradition: Bereits in der Antike wurde Heilerde im medizinischen Bereich angewendet. Den Ruf des Naturprodukts als universelles Wundermittel genießt Heilerde seit Hippokrates, dem Urvater der Ärztinnen und Ärzte. Naturheilkundler Sebastian Kneipp (1821–1897) festigte ihren guten Ruf. Heutzutage ist das gelbe Sediment mit den zahlreichen Mineralien aus einigen Physiotherapiepraxen und naturheilkundlichen Kliniken nicht mehr wegzudenken.
Heilerde gibt es in Ap otheken, Drogerien oder Reformhäusern als Kapseln, Granulat oder Pulver zu kaufen. Je nach Anwendungsgebiet sind die Produkte unterschiedlich zusammengesetzt. Achten Sie beim Kauf eines Heilerdeprodukts daher stets auf die Verpackungsangabe: Ist es zur inneren oder äußeren Anwendung gedacht?
Da sich Pulver für alle innerlichen und äußerlichen Einsatzgebiete eignet, ist es die beliebteste Form. Vermischt mit Wasser oder Tee getrunken, gilt es als Retter bei allerlei Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen oder Durchfall. Menschen mit sehr empfindlichem Magen sollten besonders feines Pulver wählen.
Mit Wasser zu einer Paste vermengt und als Wickel angewendet soll Heilerde bei Muskel- und Gelenkproblemen, Krämpfen und Verhärtungen helfen. Das Gleiche gilt für Verletzungen, Entzündungen oder Juckreiz.
Als Gesichtsmaske bessert Heilerde Akne und Problemhaut, da sie Talg, alte Hautpartikel, aber auch Entzündungsstoffe bindet. So manche Bloggerin schwört bei schnell fettenden Haaren auf Waschungen mit Heilerde, die die Haare glänzender und stärker machen soll. Ob Paste oder Maske: Für die äußerliche Anwendung von Heilerde eignet sich eine gröbere Körnung besser als feines Pulver.
