Allesfresser

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Mit 170 Millimetern Federweg und dicken Standrohren stehen Enduro-Gabeln am obersten Ende der Nahrungskette und schlucken nahezu alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Im dritten Teil unseres Federgabeltests haben wir acht Großkaliber in Labor und Bikepark getestet.

Bikepark-Freigabe,170 Millimeter Federweg und bis zu sechs Verstelloptionen – so lauten die Gemeinsamkeiten unseres Testfelds. Mit acht Enduro-Federgabeln zwischen 842 und 1760 Euro schließen wir den dritten Teil unseres großen Federgabeltests, der insgesamt 33 unterschiedliche Modelle umfasst. Dieses Mal hat uns der Weg in den Bikepark geführt, denn die wuchtigen Enduro-Gabeln sind hungrig auf dicke Brocken. Doch bevor die Forken an den Futternapf – also auf die erste Abfahrt – dürfen, wartet eine wahre Setup-Orgie. Mit zunehmendem Federweg steigt nicht nur das Abfahrtspotenzial, sondern auch die Fülle an Setup-Möglichkeiten. So finden sich an den meisten der von uns getesteten Enduro-Gabeln ganze sechs Parameter, die das Fahrgefühl maßgeblich beeinflussen. Neben der Federhärte lässt sich bei den meisten Gabeln die Druckstufendämpfung für schnelle und langsame Schlagabfolgen einstellen. Manche Hersteller wie Fox und SR Suntour verwenden auch für die Zugstufendämpfung eine separate High- und Lowspeed-Verstellung. Der Rest des Feldes beschränkt sich auf eine einfache Zugstufe. Nebenbei lässt sich bei fast allen Federgabeln mit Luftfeder die Endprogression mittels Volumen-Spacern einstellen. An den von uns getesteten Gabeln sind wir das werksseitige Standard-Setup an sogenannten Token gefahren und haben auch dementsprechend die Federkennlinien auf unserem Prüfstand aufgezeichnet. 

Eine weitere Option zur Anpassung der Kennlinie und damit der Charakteristik des Fahrverhaltens besitzt die Era V2 von EXT. Die Gabel setzt auf zwei Positiv-Luftkammern mit zwei separaten Ventilen, die in der richtigen Reihenfolge befüllt werden müssen. Über den Druck in der kleineren Kammer verändert man nicht nur die Endprogression, sondern auch den Verlauf der Kennlinie im mittleren Federweg. Doch es geht auch vollständig ohne Luft. Mit der Marzocchi

Bomber Z1 Coil und der Formula Selva C stehen ebenfalls zwei Federgabeln mit Stahlfeder im Test. Über die Vorspannung der Spiralfeder lässt sich auch hier der Sag einstellen, solange das Fahrergewicht zur Federrate der verbauten Stahlfeder passt. Marzocchi gibt für die standardmäßig eingesetzte mittlere Feder ein Fahrergewicht von 68 bis 82 Kilo an. Liegt man außerhalb des angegebenen Bereichs, hilft nur noch der Wechsel der Feder, womit wir, neben dem höheren Gewicht, beim Hauptnachteil der Stahlfeder wären.

Im Detail

1 Die Formula Selva vereint (zu) viele kleine Knöpfe auf engem Raum. Zusätzlich zum blauen Druckstufenregler lässt sich auch noch die Härte des Lockouts einstellen.
2 Fox und SR Suntour ve

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