Großer Hebel

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Outdoor-Artikel gebraucht einzukaufen, spart Geld und Ressourcen. Aber wie die Bilanz der Produkte wirklich aussieht, ist gar nicht so einfach zu sagen. Globetrotter hat nachgerechnet – und weiß, wo sich Secondhand lohnt.

Text: Franziska Haack

Kostenersparnis und Nachhaltigkeit nennen 88 bzw. 82 Prozent der Befragten einer Bergzeit-Studie als Motivation für Secondhand-Käufe.

Mal ehrlich: Wie viele Anziehsachen liegen unbeachtet hinten in Ihrem Kleiderschrank? Ein paar dürften es schon sein, denn laut Schätzungen von Greenpeace sind deutschlandweit etwa 1,8 Milliarden von 4,9 Milliarden Kleidungsstücken – ohne Socken und Unterwäsche – »praktisch ungenutzt«. Das ist nicht nur schade um den Platz, sondern auch eine große Ressourcenverschwendung. Die Textilindustrie ist für zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich, verbraucht Unmengen an Wasser – für ein Baumwoll-T-Shirt etwa 2500 Liter – und verwendet insgesamt 3500 teils gesundheitsschädliche Chemikalien. Und gerade Funktionstextilien landen meist irgendwann als Sondermüll auf Deponien.

Gut, dass immer mehr Menschen Secondhand kaufen. Und auch Outdoor-Händlern ist aufgefallen, welch großes Potenzial in den Schränken schlummert. Globetrotter, Bergzeit und Decathlon haben jeweils eigene Secondhand-Plattformen aufgebaut – unterstützt durch den Recommerce-Spezialisten Reverse supply. Nutzer können gut erhaltene Produkte an die Händler schicken, die sie aufbereiten, fotografieren und online stellen. Vorab schlagen die Händler einen Preis vor – und verdienen natürlich mit. Sie übernehmen dafür die lästige Abwicklung und garantieren Qualität. Zusätzlich verbessern sie ihr Image und ihren eigenen CO2-Fußabdruck.

Aber welchen Unterschied macht Secondhand wirklich? Das wollte Globetrotter gemeinsam mit der Stiftung Myclimate herausfinden. Dazu mussten sie zunächst ermitteln, welche Emissionen über die gesamte Lebensspanne eines Produktes anfallen. Denn anders als jene, die beim Händler selbst entstehen oder die sie als Energie einkaufen (Strom, Fernwärme), sind die Emissionen der Produkte schwer zu ermitteln. Bei Globetrotter verursachen diese aber mehr als 90 Prozent der Gesamtlast.

Die große Unbekannte

Mit Unterstützung durch die Markenpartner berechneten Myclimate und Globetrotter daher die CO2-Bilanz für 40 Artikelgruppen. Aus den Daten von je drei Beispielprodukten wurde ein Durchschnittswert gebildet. Im Mittel ergab das bei Tagesrucksäcken 14,74 Kilo CO2-Äquivalente, bei Schuhen 45,32 und bei Jacke

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