So weit, so gut

5 min lesen

Über eine Distanz von rund 70 000 Kilometern beweist der knallig grüne Mokka, dass Opel ZUVERLÄSSIGE UND MUTIGEAutos baut. Klar ist aber auch, dass sich der 130 PS starke Viertürer in der Stadt deutlich heimischer fühlt als auf der langen Strecke mit viel Gepäck.

Fotos: Peter Wolkenstein, Achim Hartmann, Hans-Dieter Seufert, Carl Nowak, Heinrich Lingner, Achim Hartmann, Jens Dralle, Dirk Gulde, Clemens Hirschfeld, Holger Wittich

Farbenfroher wird er wohl nie mehr werden – der Fuhrpark unserer Dauerläufer. Denn dieser Matcha-grüne Mokka sticht aus dem grauen Allerlei heraus. In der Redaktionsgarage, im Stadtverkehr, auf großen Supermarktplätzen oder in dunklen Parkdecks am Flughafen. Das kann die Suchzeiten schon deutlich verkürzen. Da auch das Design mit Haube im Commodore-Style plus Purzel-Heck überrascht, ist der kompakte Opel ein echter Hingucker. Für Unterhaltung beim Fahren sorgt neben dem entschlackten Pure-Panel-Cockpit mit seinen großflächigen Displays ein kleiner, aber freudvoller Antrieb aus dem Stellantis-Konzern. 1,2 Liter Hubraum, drei Zylinder, 130 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe – das las sich schon bei der Zusage seitens Opel vielversprechend. Okay, die Schaltwege und der Hebel sind etwas zu lang geraten, und gen Ende fiel bei kaltem Getriebe der vierte Gang mit Knarzgeräuschen auf. Doch der Turbobenziner legt vehement los, dreht freudig hoch, entwickelt immer mehr Druck und treibt den Opel im fünften Gang locker gen Höchstgeschwindigkeit. Ganz ohne deftige Vibrationen oder Geplärre.

Dass die Testabteilung für den 0–100-Sprint keinen schnelleren Wert als 9,8 Sekunden ermittelte, spielt bei so viel Engagement kaum eine Rolle. Eher schon die kräftig zupackende und standfeste Bremse (nur 34,4 Meter aus 100 km/h) sowie das stets sehr sichere Fahrverhalten. Hoch fällt dagegen der Verbrauch aus: 7,3 Liter auf 100 Kilometer sind für einen so kleinen, leichten Hüpfer zu viel. Zumal er bei zügigen Autobahntouren auch mal knapp unter neun Litern liegt. Stichwort Tank: Bei Kilometer 67 504 blieb Redakteur Carl Nowak liegen. Trotz versprochener Restreichweite von 25 Kilometern ging dem Motor der Sprit aus. Also musste Carl zur Tanke wandern, einen Kanister organisieren und nachfüllen – letztlich auch kein Drama. Seitdem steuern die Kollegen mit dem Mokka die Säule eben etwas früher an.

Dem Fahrwerk fehlt es an Feingefühl

Der Federungskomfort erfordert da schon deutlich mehr Toleranz. Insbesondere in der Stadt, also beim Pendeln ins Büro, stolpert und rumpelt der Opel unbeholfe


Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel