Doppelherz

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Mit einer breiten Motorenpalette und tadelloser Machart will der neue VW Tiguan wieder zum Bestseller werden. Erste Fahrt im 150 kW / 204 PS starken Plug-in-Hybrid

Johannes Riegsinger

Bullige Fahrzeug-Front mit optionaler Leucht-Querspange und großem Lufteinlass

Seit 2007 gehört der Tiguan mittlerweile zum VW-Modellprogramm, und er ist ein bemerkenswerter Erfolg: Mit rund 7,6 Millionen weltweit verkauften Exemplaren nimmt das kompakte SUV die Bestseller-Position bei Volkswagen ein. Jetzt geht der Tiguan in seine dritte Generation, und VW hat sich wieder einiges einfallen lassen, um die Erfolgsgeschichte nicht abreißen zu lassen. Dazu gehört lobenswerterweise kaum Größenwachstum, aber im Cockpit wird weiter digitalisiert, die Motorenpalette ist konsequent auf dem neuesten Stand, und das Design schwenkt auf die aktuelle VW-Markenlinie ein.

Um die nahezu einzige Negativbotschaft dieses ersten Fahrberichts unterzubringen, wäre genau jetzt der richtige Moment: Im Vergleich zum markant-harmonischen Vorgänger zündet das Exterieurdesign des neuen Tiguan nicht so recht. Die dunkel getönte Heckleuchten-Querspange erinnert an 80er-Jahre-Automode, den Flanken fehlt die bisher so knackig gefalzte Lichtkante, und an der Front trägt der in die Schürze gerückte, weit klaffende Kühlergrill arg auf. Das Gute: Design ist Geschmacksache. Wem der Tiguan gut gefällt, der kann ab jetzt heiter gestimmt weiterlesen. Denn die technische Substanz des Neuen ist ein Treffer ins Schwarze.

Überzeugender Plug-in-Hybrid-Antrieb

Unter der Haube decken sechs Motor-/Leistungsvarianten von Mild-Hybrid über Diesel und Benziner bis Plug-in-Hybrid nahezu jede Präferenz ab. Für unsere erste Ausfahrt nehmen wir den kleineren Plug-in-Hybrid mit 150 kW (204 PS) Systemleistung. Und der ist ein Glanzstück seiner hassgeliebten Gattung: Ein 150 PS starker 1,5-Liter-Turbobenziner darf munter vorangehen, dank seines Miller-Cycle-Brennverfahrens (frühes Schließen der Einlassventile, hohe Verdichtung) knausert die Maschine trotzdem mit Sprit. Eine drehmomentstarke 85-kW-Elektro-Maschine kommt zusätzlich ins Spiel – zusammen bilden die Motoren eine tatkräftige Einheit: antrittsstark mit eleganter, harmonischer Zusammenarbeit, kräftig und geschmeidig. Das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe – eine Handschaltung gibt es im neuen überhaupt Tiguan nicht mehr – sorgt für stets passend sortierte Anschlüsse.

Weil der E-Motor auch als muskulöser Solist glänzen kann und die über 19-kWh-Batterie rein elektrisch zurückgelegte Reichweiten deutlich jenseits der

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