DREIKAMPF um die Spitze

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Zwischen BMW, Mercedes und Audi geht es auf dem globalen Premiummarkt immer enger zu

Wäre der Wettbewerb um die weltweit meistverkaufte Premiummarke eine olympische Disziplin, würde bei der Siegerehrung seit Jahrzehnten stets die deutsche Hymne gespielt. Der intensive Dreikampf zwischen Audi, BMW und Mercedes sorgt dafür, dass andere Premiummarken wie Jaguar, Cadillac oder Lexus den Anschluss verloren oder nie gefunden haben. Einzig Tesla spielt global auf einem ähnlichen Absatz-Niveau: Der Elektro-Autobauer verkaufte im Vorjahr weltweit 1,81 Millionen Neuwagen. Ob die Amerikaner ihren Premium-Status langfristig halten können, ist nach ihren teils drastischen Preissenkungen jedoch fraglich. Vor allem, da die luxuriösen Modelle S und X nur noch 3,8 Prozent des Tesla-Absatzes ausmachen.

Das deutsche Triell an der Weltspitze wird seit 2021 jedenfalls wieder von BMW angeführt. Die Münchner konnten ihren Vorsprung im Vorjahr sogar noch ausbauen: Mit weltweit 2,25 Millionen Verkäufen und einem Plus von 7,3 Prozent erzielten sie einen neuen Absatzrekord. Konkurrent Mercedes dümpelt dagegen seit drei Jahren knapp über der Grenze von zwei Millionen Verkäufen. Die Stuttgarter konnten 2023 global lediglich um 0,3 Prozent auf 2,03 Millionen Neuwagen zulegen. Damit sind sie noch weit von ihrem Rekordjahr 2019 entfernt: Vor Beginn der Corona-Pandemie erreichte Mercedes einen Absatz von 2,34 Millionen Fahrzeugen. Nun muss sich die Marke mit dem Stern – von 2016 bis 2020 der weltweit größte Premiumhersteller – weiter mit dem zweiten Platz hinter BMW zufrieden geben. Und von hinten stürmt Audi heran. Die Ingolstädter verbuchten im Vorjahr überraschend ein Rekordergebnis: Der Absatz sprang um 17,4 Prozent auf rund 1,9 Millionen Neuwagen. Auf den drei größten Premiummärkten der Welt konnte die VW-Tochter 2023 jeweils zweistellig wachsen. In den USA fiel das Plus mit 22,3 Prozent besonders groß aus – Audi hat Mercedes in Sichtweite.

Doch an der Spitze thront in China, der EU und den USA weiter BMW. Die Münchner punkteten im Vorjahr überall mit Zuwächsen, wobei diese in Europa mit 16,8 Prozent besonders stark ausfielen. Überraschend: Ausgerechnet im Heimatmarkt Deutschland ergibt sich ein ganz anderes Bild. Hier liegt Mercedes seit Jahrzehnten ganz vorn, BMW belegt nur den dritten Rang. Doch der Vorsprung des Sterns schrumpft kontinuierlich: Verkauften die Schwaben in 2000 fast so viele Neuwagen wie Audi und BMW zusammen, lagen sie im Vorjahr nur noch 30.472 Fahrzeuge vor den Ingolstädtern.

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