Purer Genuss

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Diese Autos laden zum Träumen ein – und zur entspannten Fahrt ins Grüne. Auf ihre ganz eigene Weise sind die Cabriolets auf der Basis von Ponton, Isabella und DS zu echten Stil-Ikonen geworden

[ TEXT Thomas Pfahl FOTOS Markus Sende ]

Was gibt es Schöneres, als an einem warmen Sommertag das Verdeck zurückzuklappen, über den Chrom zu streichen, den unvergleichlichen Geruch der Ledersitze einzuatmen und loszufahren? Irgendwohin. Das Ziel spielt keine Rolle, der Weg wird zum Erlebnis. Zur Wahl stehen drei exklusive Automobile mit ganz unterschiedlicher Historie.

Den Anfang macht die Isabella. Carl F.W. Borgward war ein Mann mit Gefühl fürs Detail, als er zunächst ein erstes Modell der Limousine, später dann das Coupé formte. Der elegante Zweitürer sieht absolut nicht nach einer Notlösung aus, mit der man verzweifelt den Verkauf ankurbeln wollte. Die Blinkerleisten, die geschwungenen Spiegelfüße, selbst die Ringe der Scheinwerfer zeugen von enormer Detailverliebtheit.

Alles an der offenen Isabella ist einfach nur schön

Die Isabella wirkt weder überladen noch überzeichnet, alles an ihr passt. Das erkannten auch die Karosseriebauer, die das Coupé zum Cabrio aufschnitten und so eine noch elegantere Version schufen. Man kann sich bildlich vorstellen, wie die offene Isabella an der Côte d’Azur entlang rollt, am Steuer eine berühmte Schauspielerin auf dem Weg zum Set. Allzu häufig wird es das in der Realität nicht gegeben haben: Die Karosseriefirma Deutsch in Köln baute nur wenige Coupés im offiziellen Auftrag zum Cabriolet um, die Zahlen schwanken zwischen 15 und 29. Viele Isabella wurden später aufgeschnitten. Außer Deutsch, Schreiber und Preneux bot auch Autenrieth einen Cabrio-Umbau an. Der Darmstädter Karosseriebauer zeichnete für das hier gezeigte Auto verantwortlich. Günter Tietje erfüllte sich mit dem Scheunenfund 1997 seinen lange gehegten Traum vom Borgward und kennt das 1957er Auto bis ins Detail: Im Gegensatz zu anderen Umbauten sitzt das zurückgeklappte Verdeck recht hoch, bildet den Cabrio-typischen Kragen. So benötigt der Verdeckkasten weniger Platz im Kofferraum.

Eine weitere Besonderheit: Ein U-förmiger Hilfsrahmen verstärkt die B-Säulen und den Fahrzeugboden. Die relativ breiten Streben schränken den Einstellbereich der Rückenlehnen ein, was großgewachsenen Fahrern wie Günter Tietje Schwierigkeiten bereitet. Doch kein Problem ohne Lösung: Die Sitze wurden in originaler Optik verschmälert, sodass auch hier der gewünschte Komfort gegeben ist. Mit 75 PS aus 1,5 Liter Hubraum galt



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