Genesis bietet sein S-Klasse-Pendant jetzt in Deutschland an – zum Kampfpreis. Im großen Einzeltest prüfen wir, ob der G90 in den Dunstkreis der mächtigen Konkurrenz aus Süddeutschland gehört.
Ein Blick auf die Tabellen des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt, dass im Jahr 2023 nur 1349 Genesis-Modelle neu zugelassen wurden, vom G70 bis zum GV80. Fast egal also, wie gut sich die neue Flaggschiff limousine G90 letztlich schlägt: Die deutschen Hersteller werden ihretwegen kaum Zulassungsrückgänge fürchten, schließlich übertreffen sie die Gesamtzahl der Hyundai-Motor-Group-Marke bereits mit ihren jeweiligen G90-Konkurrenten. Deren Neuzulassungen im letzten Jahr: 2469 Audi A8, 3067 BMW Siebener. Und die S-Klasse von Mercedes dominiert weiterhin mit 7808 Fahrzeugen.
Leicht wird es in der Luxusnische also nicht für den G90, doch sein Erscheinungsbild sorgt in jedem Fall für Aufmerksamkeit – etwa mit der riesigen Kühlermaske und der gigantischen Motorhaube, die bis zu den Seitenmarkierungsleuchten reicht. Auch sehr hilfreich: der vergleichsweise niedrige Preis, der für fünf Jahre Garantie, Pannendienst, Wartung und Leihwagen beinhaltet. Der G90 kostet immer 116 180 Euro, denn aufpreispf lichtige Optionen gibt es keine: Farben und Zierleisten aussuchen, fertig. Man könnte höchstens für 10 000 Euro extra die noch mal 19 cm längere Version im Maybach-Format nehmen.
Der hier getestete Genesis mit kurzem Radstand passt mit seiner Länge von 5,28 Metern zu den Maßen einer S-Klasse mit langem Radstand. Wenn man sich eine solche mit vergleichbarer Motorisierung und Ausstattung zurechtklickt, zeigt der Konfigurator einen S 450 L 4Matic, der ganz locker 30 000 Euro mehr kostet als der mattweiß lackierte G90 3,5T V6 ESC.
116 180 Euro?
Doppelturbo, E-Kompressor
Die Kürzel im Namen stehen für einen 3,5-Liter-V6 mit Biturboauf ladung plus elektrischem Kompressor (ESC, „electric supercharger“), der als Teil eines 48-Volt-Mildhybridsystem