Bestenfalls Mittelmaß

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Der Kauf eines Autos gleicht in vielen Autohäusern einer Art Spießrutenlauf. Eine umfassende Beratung ist oft Glückssache. Das Marktforschungsinstitut Concertare deckt die Schwachstellen auf.

Text: Andrea Weller Fotos: Adobe Stock

Großer Händlertest

Alles im grünen Bereich im Autohandel? Mitnichten. Von der Farbe Grün, gleichbedeutend mit der Bewertung „sehr zufriedenstellend“ (dunkelgrün) oder „zufriedenstellend“ (hellgrün), ist bei unserem Händlertest, den auto motor und sport gemeinsam mit der Beratungsfirma Concertare auf den Weg gebracht hat, bei den Ergebnissen wenig bis gar nichts zu sehen. Die Performance der Autohändler ist in jedem der untersuchten Bereiche mittelmäßig bis schlecht. Wer heute ein Auto kaufen möchte, (fast) egal bei welcher Marke und bis hin zu kostspieligen Premium-Fahrzeugen, wird als Kunde selten wie ein König beraten oder umworben. Und dies unabhängig davon, ob man sich für einen Verbrenner oder ein Elektrofahrzeug interessiert.

Nur eine Momentaufnahme? Das kann man bei den mehr als 1000 Einzeltests bei Händlern im gesamten Bundesgebiet nicht behaupten (527 Besuche wegen eines Kaufinteresses an einem Verbrenner, 553 an einem E-Auto). Das hat Methode und ist Ausdruck von Ignoranz. Die Händlertests hatten bereits in den vergangenen Jahren keine Glanzleistungen zutage befördert. Das Gesamtergebnis für 2023 zeigt, dass sich kaum etwas zum Besseren gewendet hat. Im Gegenteil: Tiefrote Punktzahlen („nicht zufriedenstellend“) dominieren bei gut drei Vierteln der Marken (76,5 Prozent). Nur acht Kandidaten konnten mit gelben Werten („weniger zufriedenstellend“) abschließen, immerhin drei mehr als 2022.

Natürlich erschwert die politische und wirtschaftliche Gesamtsituation das Geschäft mit Fahrzeugen, vor allem bei den Elektro-Modellen. Doch gerade dann, sollte man zumindest meinen, ist besondere Anstrengung gefragt. In der Realität sieht das häufig anders aus.

Bei der E-Mobilität gibt es nach wie vor erhöhten Auf klärungsbedarf. „Der Verkäufer hat von seinem E-Fahrzeug erzählt, das er nur fahren würde, weil der Geschäftsführer das so möchte. Er selber hätte aber gerne einen Diesel“, berichtet einer der Concertare-Tester: Was soll man dazu sagen, wenn ein Verkäufer, in diesem Fall in einem Dacia-Haus, einen so abspeist? Doch es wäre ungerecht, alle getesteten Autohäuser und -verkäufer über einen Kamm zu scheren. Die Einzelauswertungen nach Marken (Tabellen auf den folgenden Seiten) ergaben in einigen Fällen sogar die maximal er

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