Cross artig anders

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Nur grau ist meist die Theorie. Deshalb duelliert sich hier der neue Peugeot 408 mit dem Cupra Formentor in der Praxis des Vergleichstests. Welcher Plug-in-Hybrid kann am Ende mehr überzeugen?

Text: Clemens Hirschfeld Fotos: Achim Hartmann

Abseits vom automobilen Allerlei tun sich immer mehr Alternativen auf. Ganz neu dabei ist der Peugeot 408, der sich als limousinenartiges SUV-Coupé dem crossoverartigen Cupra Formentor im Vergleichstest stellt. Beide treten mit kräftigen Plug-in-Hybrid-Antrieben an, was sie nicht unbedingt für die breite Masse, aber für Dienstwagenberechtigte dank 0,5-Prozent-Regelung attraktiv macht.

Sie ahnen es: Das extravagante Auftreten lassen sich sowohl Peugeot als auch Cupra mit deutlich mehr als 50 000 Euro vergolden. Klingt nach viel, relativiert sich jedoch bei näherem Hinsehen. Peugeot schickt den 408 Hybrid 225 e als GT zum Test. In der Topausstattung ist fast alles drin, was Sie haben wollen.

Klar, mehr geht auch in Frankreich immer. So gibt es die Massagesessel für 1400 Euro im Paket (bewertungsrelevantes Extra für den Testwagenpreis) oder gar ein Nachtsichtgerät für 1200 Euro. Wem schnelleres Laden wichtig ist, der kann den 500 Euro teuren 7,4-kW-Lader mit dazu buchen. So hängt er einphasig keine drei Stunden an der Redaktionswallbox, die dreiphasig bis zu 22 kW bereitstellt, um den 12,4-kWh-Akku vollzuladen.

Einen DC-Anschluss besitzen beide nicht. Da hilft es wenig, dass das beim „VZ Tribe Edition“ ebenfalls serienmäßige Navi schneller mehr Ladestationen in der Umgebung findet. Immerhin stromern beide mit vollen Akkus im Test mehr als 50 km weit – das reicht für viele Alltagswege.

Doch zurück zur Preispolitik: Der Cupra-Testwagen bringt viel Nützliches wie den adaptiven Tempomaten oder die Dreizonen-Klimaanlage serienmäßig mit. Ja, auch der Spanier lässt sich weiter aufmöbeln. Aber was glänzt da kupferfarben hinter den matt lackierten 19-Zöllern? Richtig, die Sättel der 2640-Euro-Brembo-Bremse. Und die zeigt durchaus Wirkung: Genau 35 Meter benötigt der Formentor mit kalter Anlage aus Tempo 100. Das sind fast zwei Meter weniger als beim 408. Im Ernstfall gut investiertes Geld. Dennoch nervt das unharmonische Pedalgefühl im Alltag noch mehr als das des Peugeot.

Peugeot und das i-Cockpit

Ja, daran müssen Sie sich genauso gewöhnen wie an das i-Cockpit-Interieur: Die Franzosen setzen weiter beharrlich auf das kleine Lenkrad mit geringem Höhenverstellbereich vor dem weit zurückgesetzten Instrumententräger. Wobei der obere Lenkradte