INSTRUMENTEN-FLUG

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PROBEZEIT

JUNGHANS PILOT CHRONOSCOPE VS SINN 103 ST SA

FLIEGERCHRONOGRAPHEN ERFREUEN SICH ANHALTEND HOHER BELIEBTHEIT. IN DIESER «PROBEZEIT» GEHEN ZWEI MODELLE DEUTSCHER MARKEN AN DEN START, DIE KLASSISCHE VORBILDER NEU INTERPRETIEREN UND FÜR UNTER 3000 EURO ZU HABEN SIND.

Drei Instrumente für Piloten: der sogenannte Wendeanzeiger sowie die beiden Armband-Chronographen von Junghans und Sinn.

bit.ly/3u31O3h IN UNSERER LETZTEN «PRO-BEZEIT» HABEN WIR ZWEI SPORTLICH-ELEGANTE DREI-ZEIGERUHREN MITEINANDER VERGLICHEN.

Es muss nicht immer Kaviar sein. Die Erfahreneren unter uns kennen den humorvollen Agentenfilm nach einem Buch des österreichischen Schriftstellers Johannes Mario Simmel, der 1961 in die Kinos kam. Im selben Jahr gründete auch der Pilot und Blindfluglehrer Helmut Sinn seine gleichnamige Uhrenmarke und brachte kurze Zeit später seinen ersten Fliegerchronographen mit der Typbezeichnung 103 auf den Markt. Da trugen die Piloten der neu gegründeten Bundeswehr bereits die ersten Junghans-Fliegerchronographen. Über deren Einführungsjahr streiten sich die Gelehrten. Einige Quellen sprechen von 1957, andere sagen, dass die ersten BW-Chronographen erst 1959 ausgeliefert wurden.

Beide Vorbilder unserer aktuellen «Probezeit»-Kandidaten stammen jedenfalls aus derselben Epoche, sind aber im Charakter doch recht unterschiedlich. Das gilt auch für ihre aktuellen Interpretationen.

Gemeinsam ist ihnen ihre enge Bindung an das jeweilige Vorbild und die Bindung der Fangemeinde an diese Modelle. Aus diesem Grund deklinieren beide Hersteller ihre Klassiker konsequent durch. Junghans stellte der Pilot Chronoscope – so der aktuelle Modellname – jüngst Varianten mit DLC-beschichteten Gehäusen und blauem oder sandfarbenem Zifferblatt zur Seite. Deren Erfolg lässt erwarten, dass da noch mehr kommt. Sinn hat die 103 unter anderem – frei wählbar – mit Titangehäuse, Trockenhaltetechnik und Diapal-Hemmung aufgewertet und um eine große Auswahl an Bändern ergänzt. Wir haben uns sowohl bei Junghans als auch bei Sinn für die jeweils bodenständigste – wenn man das bei einer Fliegeruhr sagen kann – Variante entschieden. Was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass beide «Probezeit»-Kandidaten für deutlich unter 3000 Euro zu haben sind. Es muss nicht immer Kaviar sein.

ERSTER EINDRUCK

MARTIN HÄUSSERMANN: Ich liebe Fliegeruhren, was mir mitunter schon den freundschaftlichen Spott lieber Kollegen eingetragen hat. Sei’s drum, ich stehe dazu und habe mich sehr gefreut, dass Peter auf meinen Vorschlag eingestiegen ist, diese Paarung ins Rennen zu schicken.

Die Junghans Pilot Chronoscope wurde in dieser Form im September 2015 vorgestellt und hat ihren Ursprung im bereits erwähnten Bundeswehr-Chronographen mit dem legendären Kaliber J88, einem Handaufzugswerk. Die Neue wird von einem Automatikwerk angetrieben und ist auch deutli