EIN ZEIGER, MEHR BRAUCHT ES NICHT

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MEISTERSINGER

UHREN MIT NUR EINEM ZEIGER WAREN SEIT DER ENTSTEHUNG VON MECHANISCHEN UHREN UND BIS INS 19. JAHRHUNDERT ABSOLUTER STANDARD, OB AM KIRCHTURM ODER IN DER WESTENTASCHE. AUCH HEUTE NOCH GIBT ES VERFECHTER DIESER ZEITDARSTELLUNG. EINER DAVON IST MANFRED BRASSLER MIT SEINER MARKE MEISTERSINGER.

BILD: MEISTERSINGER

Als vor mehr als 700 Jahren die ersten mechanischen Uhren entwickelt wurden, war es schlicht zu kompliziert, Minuten oder gar Sekunden darzustellen. Ohnehin wäre es sinnlos gewesen, weil die Uhren auch überhaupt nicht genau genug gingen.

Heute sind es andere Gründe, die für eine Zeitdarstellung mit nur einem Zeiger sprechen. Natürlich sind es einerseits historische und ästhetische Gründe, andererseits schwärmen Verfechter dieser Zeitdarbietung auch immer wieder von einem bewussteren Zeitempfinden und von einem Gefühl der Entschleunigung.

KEINE SCHEU VOR DEM KOMPLIZIERTEN

Bei MeisterSinger jedenfalls kann es nicht an der Scheu vor dem Komplizierten oder an Problemen mit der Präzision liegen. Die Marke verbaut genaue mechanische Werke von Sellita, die auf den Einsatz mit nur einem Zeiger umgerüstet werden. Aufwendige Modulkonstruktionen, etwa für die Anzeige der übergroßen Mondphase der Lunascope oder das Stundenschläger-Modul der Bell Hora, werden überdies durch eigene MeisterSinger-Kaliber wie das MSA01 der Singularis ergänzt.

Inzwischen gilt MeisterSinger weltweit als Ikone für Einzeigeruhren am Handgelenk. Bei einem Besuch am Münsteraner Firmensitz erklärt uns Manfred Brassler,dass er von Anfang an gespürt habe, dass die Grundidee und die gestalterischen Elemente der MeisterSinger-Uhren sehr kraftvoll seien: «Im Einzelnen erscheinen sie womöglich unspektakulär, aber zusammengenommen ergeben sie ein erstaunliches Seherlebnis und einen hohen Wiedererkennungswert.»

Damit spielt Brassler auf Elemente wie den prägnanten spitz zulaufenden Nadelzeiger und die stets zweistelligen Ziffern von 01 bis 12, die sich auf den Zifferblättern aller MeisterSinger-Uhren wiederfinden, an. Darum sagt er: «Für mich ist vor allem der Faden, der sich durch alles zieht, faszinierend. Es geht darum, die Grundaussage immer wieder neu zu definieren.»

Als Verstärkung hat er vor gut einem Jahr Rainer Eckert als Co-CEO in die Firma geholt. Eckert, der seit 2006 in der Uhrenbranche tätig ist und zuletzt die Geschicke von Longines in Deutschland als Brand Manager lenkte, sieht noch viel Potenzial in der Marke. Die Faszination der Einzeigeruhr, so sagt er, könne man noch vielen Uhrenfans nahebringen: «Aus meiner Sicht gehört in jede Schatulle eines wahren Freunds mechanischer Uhren eine Einzeigeruhr. Sonst ist die Sammlung nicht wirklich vollständig.»

Für eine kleine Uhrenmarke wie MeisterSinger ist das wohl ein extrem ehrgeiziges Ziel. Daran gearbeitet wird vor allem durch einen konsequenten Aus