Die fallende Birne

2 min lesen

DIES.DAS.ASANAS

Keine Sorge: Bei dieser Neuschöpfung unserer osteopathisch bewanderten Kolumnistin geht es nicht um spätreifes Fallobst: Sie fördert die Dehnung des birnenförmigen Muskels, Piriformis. In vieler Hinsicht köstlich.

FOTO: GORDON SCHIRMER

Auch wenn der Name dieser Haltung so gar nicht nach Yoga klingt, ihre Urform erkennst du vermutlich: Es handelt sich um den Drehsitz Ardha Matsyendrasana. Wörtlich übersetzt bedeutet der: „halber Sitz des Matsyendra“, wobei Matsyendra der legendäre Begründer des Hatha-Yoga war. Wie ich von dort auf „fallende Birne“ komme? Ganz einfach: Diese besondere Variante hilft dir, die in deinem Körper versteckte Birne loszulassen, den Piriformis-Muskel. Und weil man sich dabei deutlich nach außen lehnt, entsteht ein Gefühl des Zur-Seite-Fallens.

Piriformis bedeutet „birnenförmig“ – und das trifft auf diesen kleinen Muskel auch zu. Er liegt ziemlich weit innen, verborgen unter dem großen Gesäßmuskel, Gluteus Maximus. Dort spielt er trotz seiner geringen Größe eine zentrale Rolle, denn er verbindet (gemeinsam mit ein paar anderen Außenrollern) das Kreuzbein, Os Sacrum, mit dem Femur, dem Oberschenkelknochen. Sobald dieser Muskel „arretiert“ (als Osteopathen sprechen wir nicht mehr von verkürzten Muskeln, sondern von Muskeln, die in ihrer Verlängerbarkeit gestört sind), kann der Piriformis auf den darunter liegenden Ischiasnerv drücken. Das wiederum kann (wie auch auf Seite 48 zu lesen ist) ähnliche Symptome wie bei einem Bandscheibenvorfall auslösen, zum Beispiel Gesäßschmerzen, die über das Bein bis in den Fuß ausstrahlen können und beim Gehen verstärkt werden. Regelmäßiges Bewegen und effektives Dehnen kann hier für Abhilfe sorgen.

MACHT DAS SPASS?

Auf jeden Fall. Diese fallende Birne birgt so gut wie keine Risiken, weshalb jede und jeder davon profitieren kann

MUSS ICH DAS KÖNNEN?

Hier geht es weniger darum, etwas zu können, sondern darum, ein Feingefühl in der Unterscheidung zu entwickeln: „Spüre ich gerade einen Dehnungsreiz? Oder handelt es sich um einen Überdehnungsschmerz?“ Je mehr wir uns auf die eigene Praxis einlassen und ins Spüren kommen, desto besser können wir nicht nur mit intensiveren Yogahaltungen umgehen, sondern uns auch im Alltag geschmeidig bewegen.

WAS MUSS ICH DAFÜR TUN?

Vorbereitend fast nichts. Umgekehrt kann