Rad-Workouts fürs Wohnzimmer

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LET’S TRY

Auf die Rolle zu gehen, bekommt eine ganz neue Bedeutung: Zwift verwandelt Indoor-Cycling in E-Sport, bringt dabei dich und dein eigenes Bike auf Touren

Martina Steinbach Unsere Fitness-Redakteurin lässt sich ungern von etwas ausbremsen, schon gar nicht vom Wetter. Daher kam ihr der Test einer Indoor-Alternative zur matschigen Fahrrad-Tour gerade recht
Fotos: PR (2), FELIX MATTHIES (1), P. REIFF (2)

Läuft’s rund oder ist’s eher schwergängig? In dieser Rubrik zeigen wir, was uns in der Redaktion bewegt. Aktuell ist es der E-Sport. Nein, es geht nicht um Daumen-, sondern um echtes Ausdauertraining. Dabei trat unsere Kollegin auf der Stelle und lieferte sich zeitgleich ein Rennen gegen eine Top-Triathletin 

Mein Rennrad steht schon seit längerer Zeit ungenutzt im Keller. Viel zu kalt und ungemütlich für eine Ausfahrt. Das soll sich ändern, auch wenn ich mein Bike anders als bislang einspanne. Um genau zu sein, in eine feststehende Rolle, die das Hinterrad ersetzt.

Aber das ist nicht irgendeine Rolle, sondern ein sogenannter Smart Trainer von Zwift, der mit der App des Herstellers gekoppelt ist. Hier habe ich vorher meine Daten – Geschlecht, Größe und Gewicht – sowie die Reifengröße meines Bikes eingegeben. Es und ich werden so zu Avataren (sogar meine Frisur kann ich auswählen!) einer Radgruppe, die sich eine Intervall-Einheit vorgenommen hat. Per vor mir aufgestelltem Tablet sehe ich die virtuelle Kulisse unserer Ausfahrt. Rechts ist eine Liste der Mitfahrer eingeblendet. Dazu gehören

3 Sportsfreunde, die real neben mir auf der Stelle treten UND die Ironman-Hawaii-Dritte Laura Philipp, die uns live zugeschaltet ist. „Ist das ausgewählte Training nicht ein bisschen zu intensiv?“, fragt Laura das Presseteam. Schluck, wenn sie das schon sagt …

Die anwesende Zwift-Ver-treterin schüttelt lächelnd den Kopf. Na dann …

Während wir uns einfahren – das Display zeigt sanfte 69 Watt –, erzählt Laura, wie sie das Setting sonst nutzt, es ist nämlich fester Teil ihres Trainings: „Klar, bei Sturm und Regen, aber auch dann, wenn ich einfach nur fahren will, ohne auf rote Ampeln oder sonstige Dinge achten zu müssen.“ Ich bin sofort bei ihr, in der Stadt geht’s ja wirklich teilweise echt abenteuerlich zu. Außerdem würde Laura durch das Gruppengefühl besser durchziehen. Same here!

Virtuell Vollgas geben

Ich erinnere mich an meine Playstation-Phase, steuere das Ganze aber nicht mit den Fingern, sondern mit den Beinen. Je stärker ich in die Pedale trete, desto mehr nähere ich mich der Gruppenspitze. Die Finger brauche ich nicht mal zum Schalten, der Widerstand verändert sich automatisch. Jedoch könnte ich per am Lenker montierten Schaltknopf nachjustieren.

Laura erzäh

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