KLIMAKAT ASTROPHE retten?

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Kann dieses ATOLL die Welt vor der

David gegen Goliath: Die Marshallinseln, eines der kleinsten Länder der Erde, will einen der größten Luftverschmutzer der Welt dazu zwingen, sauber zu werden: die globale Schifffahrt. Das Wunder könnte eintreten ...

BEDROHTES PARADIES Die Marshallinseln im Pazifik bestehen aus Riffen und Atollen. Der Klimawandel und das damit verbundene Ansteigen der Meeresspiegel bedrohen sie in ihrer Existenz.

So könnte das Paradies aussehen: Palmenstrände mit feinstem Sand und kristallklarem Wasser, das in den unterschiedlichsten Türkistönen schimmert. Spektakuläre Tauchgründe mit riesigen Fischschwärmen. Etwa auf halber Strecke zwischen Hawaii und Australien liegt diese traumhaft anmutende Gegend: die Marshallinseln, ein Archipel aus Atollen, die in Jahrmillionen durch Korallen entstanden sind. Kleine Welten inmitten des endlos scheinenden Pazifiks. Entdeckt wurden sie im Jahr 1526 von einem Spanier namens Alonso de Salazar. Doch ihren Namen verdanken die Inseln einem englischen Seefahrer, der rund zwei Jahrhunderte später kam: Kapitän John Marshall umsegelte die Inseln 1788, hat sie selbst aber nie betreten.

Seit 1986 ist die abgelegene Republik der Marshallinseln (RMI) ein unabhängiger Staat. Sie besteht aus 29 Atollen, rund 1225 größeren und kleineren Inseln, sowie 870 Riffen. Zusammengenommen hat dieses Inselreich eine Landfläche von 180 Quadratkilometern und ist damit größer als Liechtenstein. Rechnet man die Wasserfläche der sogenannten „ausschließlichen Wir tschaftszone“ hinzu, ist die RMI mit fast zwei Millionen Quadratkilometern etwa so groß wie Mexiko. Die Entfernung zwischen den Inseln ist so gewaltig, dass der nördlichste Punkt als Sonnenaufgangs- und der südlichste als Sonnenuntergangsinsel bezeichnet werden. 

SCHMUTZIGER TREIBSTOFF Die Motoren von Containerschiffen verbrennen Schweröl, ein Abfallprodukt der Ölindustrie, das besonders reich an Schadstoffen ist. Diese gelangen mit den Abgasen in die Atmosphäre.

GRÖSSTE GEFAHR:

Durch den Klimawandel könnten Inseln untergehen Zusammengenommen wohnen knapp 43 000 Menschen auf den Marshallinseln. Paradiesisch ist ihr Leben allerdings schon lange nicht mehr. Denn zum Territorium gehört auch das Bikini-Atoll, auf dem die USA ab 1946 zahlreiche Atombombentests durchführten. Seitdem ist Bikini radioaktiv so verstrahlt, dass Menschen dort nicht mehr leben können. Und spätestens seit den 1990er-Jahren ist klar, dass die im Mittel zwei Meter über dem Ozean liegenden Marshallinseln durch den Klimawandel und den Anstieg des Meeresspiegels vom Untergang bedroht sind.

Gerade deshalb hat es sich der kleine Inselstaat zur Aufgabe gemacht, gegen die globale Erwärmung anzukämpfen wie kaum eine andere Nation der Welt. Doch wie will so ein Zwerg mit nicht einmal 50 000 Einwohnern auf der Weltbühne mehr erreichen als die großen Industrienation

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