7 FRAGEN AN ...
Sie ist wahrscheinlich die wichtigste Voraussetzung für Erfolg. Denn mit ihr können wir laut neuesten Studien sogar einen Mangel an Intelligenz ausgleichen. wdw über die Tugend der Geduld …
Was GENAU BIST DU?
Nehmen wir mal an, du befindest dich in der Situation, dich zwischen einer kleinen Belohnung heute oder einer größeren Belohnung irgendwann in der fernen Zukunft entscheiden zu müssen. Wenn du Letzteres wählst, hatte ich meinen Auftritt. Oder anders gesagt: Wenn du einem drängenden Impuls widerstehen und auf lange Sicht auf etwas hinarbeiten kannst, dann hast du mich genutzt. Und das zahlt sich aus! Wer sich auf mich verlässt, der hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, einen besseren Bildungsabschluss zu erlangen, und wird statistisch gesehen seltener alkoholabhängig oder spielsüchtig. Letztendlich kann ich dich also glücklich und gesund machen.
Wann ENTSTEHST DU DENN?
Ich manifestiere mich in dir bereits sehr früh. Im Alter von drei bis sechs Jahren verstehen Kinder allmählich die Bedeutung von „morgen“ und das Konzept von Zeit. Danach entwickeln sie Strategien, sich in Geduld zu üben – oder eben nicht. Dann schon entscheidet sich, welche Weichen für deine Zukunft gestellt werden. Bist du erst einmal zehn Jahre alt, lässt sich nicht mehr viel an mir rütteln.
Das heißt, ICH K ANN DICH SPÄTER GAR NICHT ERLERNEN?
Doch! Nun ja, zumindest in gewissem Maße. Hast du die Chance in den Kinderschuhen verpasst, kannst du dich auch als Erwachsener noch in Geduld üben. Kognitive Trainings, die ein hohes Maß an Konzentration und Geduld erfordern, haben bemerkenswerte Effekte. So konnten Studienteilnehmer sich anschließend besser auf Prüfungen vorbereiten und sogar ihren Alkoholkonsum reduzieren. Der Haken: Die Effekte traten bislang nur für kurze Zeit ein. Ob und in welchem Umfang du mich also auch nachhaltig trainieren kannst, bleibt abzuwarten. Aber nicht ohne Grund heißt es: Übung macht den Meister.
Bist du MEINE WICHTIGSTE EIGENSCHAFT?
Ich würde ganz selbstbewusst sagen: Ja! Denn ich vermag so manches deiner Defizite auszugleichen. Nehmen wir zum Beispiel deinen IQ. Mit mir kannst du es ähnlich weit bringen wie mit reiner Intelligenz. Studien haben belegt, dass jemand, der viel Geduld aufbringt, aber weniger intelligent ist, genauso erfolgreich sein kann, wie eine Vergleichsperson mit wenig Geduld, dafür aber mit reichlich Intelligenz. So zeigt sich wieder einmal: Meine Beharrlichkeit zahlt sich aus.
Dann lehne ich mich ZURÜCK UND ÜBERL ASSE DIR DAS STEUER …?
So einfach ist das auch wieder nicht. Auf mich zu setzen, bedeutet nicht, sich auf mir auszuruhen und Däumchen zu drehen, bis sich der gewünschte Erfolg plötzlich einstellt. Mir zu vertrauen, heißt, auf etwas tatkräftig hinzuarbeiten, dabei Niederlagen wegzustecken und sich dennoch
