KÖRPER FLUGZ EUG?

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WUNDER

WAS PASSIERT MIT MEINEM IN EINEM

Während wir an Bord eines Flugzeugs in Richtung Urlaub starten, unternimmt unser Körper noch eine ganze andere Reise – mit einem Sprung ins Hochgebirge, eine Tour durch die härteste Wüste der Erde, in das Auge eines Hurrikans. Das verändert unseren Kreislauf, aber auch die Sinneswahrnehmungen – und möglicherweise sogar das Immunsystem …

Es ist eine Reise zu den Extremen dieses Planeten: Innerhalb von Minuten schießt Ihr Körper in Umgebungsbedingungen, wie sie auf einer Höhe von zweieinhalb Kilometern herrschen – Sie befinden sich plötzlich fast auf der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands: Der Luftdruck fällt auf etwa 750 Hektopascal, ein Viertel weniger als auf Meeresspiegelhöhe. Zum Vergleich: Der Bodenluftdruck sinkt selbst im Auge der stärksten Taifune und Hurrikane nicht unter 850 Hektopascal. Außerdem dauert dieser Prozess dort mindestens 24 Stunden. Und damit nicht genug: Der Luftstrom um Ihren Körper verlässt die Düsen der Klimaanlage manchmal mit eisigen fünf Grad Celsius – der Fast-Frost soll die Wärmestrahlung all Ihrer Sitznachbarn (pro Person so viel wie eine 100-Watt- Glühbirne) und die der Einrichtung von der kochend heißen Kaffeeküche bis hin zum Entertainment-System kontern. Die Luft, die Sie atmen, gelangt üblicherweise aus der Atmosphäre über eine Zapfstelle in den Triebwerken zu Ihrer Lunge. In dieser Zeit erhitzt sie sich innerhalb von Sekunden von minus 50 auf plus 200 Grad Celsius, um dann wieder Richtung Gefrierpunkt abzufallen. Dabei reduziert sich die Feuchte der Luft auf rund zehn Prozent oder weniger. Zum Vergleich: In einem deutschen Wohnzimmer liegt der Wert normalerweise bei etwa 60 Prozent – selbst in der Sahara sind es noch 20 Prozent. An Bord eines Flugzeugs herrschen also tatsächlich Extrembedingungen. Doch was machen die mit uns? In einem Schaubild hat welt der wunder gemeinsam mit Luftfahrtmedizinern die wichtigsten Faktoren zusammengetragen.

GIBT ES WOHLFÜHL-FLIEGER?

„Tatsächlich könnte man ein Flugzeug technisch so bauen, dass die Bedingungen für den Menschen wie am Boden wären“, erklärt der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin, Prof. Dr. Jochen Hinkelbein. Dafür müsste die Aluminiumhaut eines Flugzeugs aber viel dicker und damit um Tonnen schwerer werden, um dem höheren Luftdruck im Inneren standzuhalten. Zugleich bräuchten Airlines Hunderte Kilogramm Wasser extra pro Flug, um die Luft zu befeuchten. „Die Bedingungen an Bord sind ein Kompromiss zwischen Wohlbefinden auf der einen und Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz auf der anderen Seite. Für gesunde Menschen bringt ein Langstreckenflug kaum Probleme mit sich – deshalb wurde in diesem Bereich bislang relativ wenig geforscht“, so der Mediziner. „Erst jetzt, seit Fliegen zu einem Massenphänomen mit immer mehr alten und gesundheitlich a

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