Unter der mexikanischen Halbinsel Yucatán liegt ein gigantisches Höhlennetzwerk, das schon die Maya fürchteten. Aber welche Geheimnisse verbirgt diese Unterwelt wirklich? Um das herauszufinden, riskiert dieser Mann sein Leben …
HANNES WELLMANN
Skanda Coffield-Feith checkt seine Ausrüstung, noch einmal studiert der Höhlentaucher die Karte. Wie ein Adernetz sind hier Hunderte Gänge und Kammern eingezeichnet. Und doch bildet die Karte nur einen Bruchteil von einer Welt ab, über die wir bis heute weniger wissen als über den Mond. Coffield-Feith will genau das ändern. Also setzt er seine Taucherbrille auf und sinkt in die Dunkelheit hinab – in das größte Wasserhöhlenlabyrinth der Welt …
TÖDLICHE ZEITREISE
Tief unter dem Dschungel der mexikanischen Halbinsel Yucatán erstreckt sich das Netzwerk der sogenannten Cenoten – also von Karsthöhlen mit Grundwasserzugang. Rund 1700 Kilometer Gänge, Schächte und Kammern sind bisher bekannt. Dabei ist ihre Erforschung viel mehr als ein Abenteuer – es ist eine Zeitreise. So fanden Taucher bereits Schädel, Feuerstellen und Werkzeuge. Dazu muss man wissen: Schon vor Urzeiten bewohnt, wurden die Höhlen vor Tausenden von Jahren überflutet. Als die Maya später auf diese Kalksteinformationen stießen, waren sie überzeugt, die Eingänge der von ihrem Regengott bewohnten Unterwelt gefunden zu haben. Ihre Priester suchten daher die Cenoten auf, um in Dürrezeiten Menschenopfer darzubringen und den Segen der Götter zu erlangen. Deshalb liegen viele Relikte aus der Zeit der Maya hier immer noch verborgen, entsprechend anziehend wirken die Höhlen heute für viele Abenteurer – und werden nicht selten zur Todesfalle …
Höhlentauchen gilt als eine der gefährlichsten Sportarten der Welt. De
