... DEN GELDSCHEIN

7 FRAGEN AN ...

Wie KAMST DU AUF DIE WELT?

Meine Eltern sind Chinesen. Sie beherrschen längst die Herstellung von Papier und den Druck von Büchern – Hunderte Jahre vor den Europäern! Dann steigt im mittelalterlichen China das Handelsaufkommen, Edelmetall für Münzen wird knapp. Einzelne Kaufleute beginnen, Wertsachen bei ihren Zünften zu hinterlegen. Dafür erhalten sie eine Art Wertzertifikat in Papierform. Und dieser handliche Schein dient als Zahlungsmittel, sogenanntes „fliegendes Geld“. Ich bin geboren.

Und DANN?

Im Jahr 1024 verstaatlichen die Behörden die Ausgabe dieser Banknoten. Viele Beamte, pompöse Siegel und das sofortige Enthaupten aller Fälscher sollen garantieren: Dieses neue Geld ist sicher. Aber leider vergessen die Verantwortlichen, alte Noten konsequent aus dem Verkehr zu ziehen. Es gibt immer mehr von mir. Die Folge: Meine Kaufkraft sinkt. Der Wert einer Note fällt von 1000 Kupfermünzen im Jahr 1380 auf 0,28 im Jahr 1535. Mit meiner Geburt kommt zugleich die Inflation, also die Geldentwertung, auf die Welt.

Also EINE FEHLGEBURT?

Säcke mit Metall willst du auch nicht ständig rumschleppen. Sie sind unhandlich und nicht unbedingt wertbeständiger. Die Idee ist schon genial: „Seit Jahrhunderten versuchen Alchemisten in Europa, Blei zu Gold zu machen“, berichtet Marco Polo im 13. Jahrhundert nach seiner Rückkehr aus dem Fernen Osten. „Die Chinesen machen einfach Papier zu Geld.“ Kein Europäer glaubt ihm damals, dass das funktioniert. Doch 1660 führt Schweden als erstes Land auf dem Kontinent Banknoten ein – wieder aus einem Mangel an Metall.

Bist du HEUTE DEIN GELD WERT?

Kommt drauf an. Nehmen wir mal als Beispiel einen 500-Euro-Schein, eine der kaufkräftigsten Banknoten der Erde. Der kostet in der Herstellung etwa neun Cent. Eine Million in 500ern wiegt etwa zwei Kilogramm, eine Million in Dollar dagegen fast zehn Kilo, denn da gibt es maximal 100er-Scheine. Diese Platzerspar