PYRAMIDEN

6 min lesen

Obwohl sie die ältesten antiken Weltwunder sind, sind sie trotzdem die einzigen erhaltenen – aber das ist nur ein Teil ihrer faszinierenden Geschichte. Hier schreibt Deutschlands erfolgreichste Archäologie-Filmemacherin GISELA GRAICHEN exklusiv, welche Rätsel Pyramiden auch anderswo aufgeben. Vor allem: Wer baute die erste?

GISELA GRAICHEN / THORSTEN EHRENBERG

DIE LETZTEN GEHEIMNISSE DER

Die Pyramiden kennen wir alle. Meinen wir zumindest, und von ihrer Form her stimmt das auch. Die bekannteste ist sicher die gewaltige Pyramide des ägyptischen Pharaos Cheops am heutigen Stadtrand von Kairo. Das älteste und größte aller sagenhaften sieben antiken Weltwunder – und das einzige bis heute fast komplett erhaltene. Cheops lebte vor viereinhalbtausend Jahren und ließ bereits zu Lebzeiten sein Grab bauen. Als Jesus laut der Bibel mit Josef und Maria in die Gegend des heutigen Kairo kam, waren die Bauten schon 2560 Jahre alt. Und die Heilige Familie wird sie sicher bewundert haben, falls das Evangelium historisch ist. Doch sind die berühmten ägyptischen Pyramiden auch die ersten?

Zweifel sind berechtigt. Weltweit von China bis Peru errichteten die Herrscher zu ihrem Gedächtnis Stätten in dieser faszinierenden Form. Bei weit voneinander entfernten Kulturen, die gar nichts voneinander wissen konnten. Oder etwa doch?

Wir reisten rund um die Welt, drehten im Iran, in Peru, China, Mexiko und die neu entdeckte Maya-Pyramide in Guatemala, die noch so geheim ist, dass wir sie nur unter strengsten Auflagen filmen durften – und schauten uns das alles mal genauer an.

WUSSTEN DIE PYRAMIDENBAUER VONEINANDER?

Rund um den Globus, fast exakt zwischen dem 20. und 40. Grad nördlicher Breite, zieht sich ein Band von Pyramiden. Es gibt mehrere Kulturen, die diese Bauwerke errichteten – obwohl sie offenbar nichts voneinander wussten. Wie kann das sein?

Der norwegische Forschungsreisende Thor Heyerdahl (1914–2002) glaubte, dass Pyramidenbauer auf der ganzen Welt eben doch voneinander wussten. Einen Beleg für seine Hypothese sah er in den Stufenpyramiden von Güímar auf der Kanareninsel Teneriffa. 30 000 Jahre alt sollen diese sein. Dabei handelt es sich um sechs rechteckig pyramidenförmige Terrassenbauten aus mörtelfrei aufgeschichteten Lavasteinen. Für ihn waren sie das Verbindungsglied zwischen Mittelamerika und Ägypten. Heyerdahl, der selbst mit einem Schilfboot den Atlantik überquerte, erkannte Ähnlichkeiten in den Bauten. Er dachte, dass sie von den ägyptischen Konstrukteuren errichtet worden waren, als die an den

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel