Schritt für Schritt Mit GESUNDEN FÜSSEN durch den Sommer

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Gesundheit

Wir lernen schon als Kleinkinder, auf zwei Beinen zu laufen. Trotzdem geht heute kaum noch jemand richtig, sagt der Sportlehrer und Gang-Experte Markus Roßmann. Warum es uns guttut, wieder mehr auf unsere Füße zu achten

Barfußgehen trainiert nicht nur die vielen Muskeln und Bänder, es schützt unsere Füße auch effektiv vor Verschleiß

Markus Roßmann Der Diplom-Sportlehrer und Faszien-Experte hat das Konzept „Richtig Gehen“ entwickelt

Wir gehen ständig. Vom Bett ins Bad, vom Bad in die Küche, von der Wohnung zum Supermarkt. Auch Studien belegen, dass normales Alltagsgehen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Wiedererlangung der Gesundheit leisten kann, erklärt Diplom-Sportlehrer und Reha-Experte Markus Roßmann. Wer RICHTIG geht, kann Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle und Kniearthrosen vermeiden und sich sogar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.

Machen das so viele falsch?

Oh, ja! Mir fällt auf, dass bestimmt 90 Prozent falsch gehen. Weil sie entweder ihre Hände in die Jackentaschen stecken oder mit einer Hand den Riemen ihrer Handtasche halten. Viele Männer strecken ihre Brust heraus und ziehen den Bauch ein. Das macht die Hüfte steif und stört ebenfalls die kontralaterale Bewegung unserer Wirbelsäule. Dazu kommt, dass viele beim Gehen nach unten schauen.

Ist die Blickrichtung wichtig?

Die meisten halten ihren Kopf gesenkt, weil sie in Gedanken versunken sind oder auf ihr Handy gucken. Das führt zu einer verstärkten Abnutzung. Ist der Körper aufgerichtet, belastet das Gewicht des Kopfes die Halswirbelsäule mit etwa fünf Kilo. Bei einer Neigung von 60 Grad – wenn wir aufs Handy schauen – erhöht sich diese Belastung auf 27 Kilo! Das ist das Sechsfache! Dabei ist es auch für unser seelisches Wohlbefinden wichtig, richtig zu gehen.

Beeinflusst Gehen meine Stimmung?

Die Psychologin Amy Cuddy von der amerikanischen Harvard Business School wollte wissen, was eine kraftvolle Pose wie eine aufrechte selbstbewusste Haltung mit unseren Gefühlen macht. Sie hat ihre Probanden aufgefordert, eine sogenannte Power Pose einzunehmen, und hat festgestellt: Mit einer selbstbewussten Körperhaltung steigt unser Testosteron-Spiegel an, und der Cortisolspiegel sinkt. Wir fühlen uns energiegeladener und weniger gestresst. Mit einer schlaffen Körperhaltung passierte das Gegenteil: Der Cortisolspiegel, also der Stresspegel, stieg an und der Testosteronwert fiel ab. Richtiges Gehen kann also nachweislich die Stimmung verbessern! Ein kleiner Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Kiefer entspannt ist!

Was hat denn mein Kiefer mit dem Gehen zu tun?

Es ist bekannt, dass man bei Stress seinen Kiefer anspannt. In der Nacht macht sich das auch durch Zähneknirschen bemerkbar. Diese Anspannung kann Blockaden in den ersten beiden Halswirbeln verursac

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