„Wahnsinnig schön“

4 min lesen

Horizonte

NIEDERÖSTERREICH

Kaum jemand kennt die Welt der Berge so gut wie Felix Neureuther (40). Hier verrät der ehemalige Skisportler, warum er das Fahrrad so liebt und wie er als Bayer sein Nachbarland ganz neu entdeckte: auf einer Reise in den Südwesten von Niederösterreich …

Manchmal stehst du einfach nur da und staunst: Wie smaragdgrün dieser See schimmert! Die Berge scheinen ihn umarmen zu wollen, und der Himmel zeigt sein beeindruckendstes Blau – mir fehlen die Worte: So schön ist es am Lunzer See. Warum war ich hier eigentlich noch nie?! Wo gerade ich doch die Berge bestens kenne … Als Kind waren sie mein Spielplatz, später meine Ausbildungsstätte, schließlich mein Arbeitsort. Aber den Lunzer See, den hab’ ich erst jetzt entdeckt. Und mit ihm: Niederösterreich. Das „Land rings um Wien“ ist vielleicht nicht so bekannt wie Kärnten oder Tirol. Dafür lässt es dich immer wieder staunen: So unberührt, so unerwartet vielfältig ist die Natur. Gipfel, Almen, Urwald, weite Wiesen mit Birnbäumen, große und kleine Flüsse, tiefe Schluchten und verwunschene Seen.

Sommer-Spaß am See und ein fantastischer Radweg

Natürlich bin ich reingesprungen, in dieses smaragdgrüne Wasser. Und dann hab ich’s geglaubt: Der Lunzer See ist der kälteste in Niederösterreich; ein herrlich erfrischender Spaß – mit ein bisschen Gänsehaut. Im Sommer genau richtig. Sonnen, Paddeln, Picknicken, ja, sogar Tauchen. Der See ist bis zu 34 Meter tief und beliebt bei den Leuten mit den Sauerstoff-Flaschen auf dem Rücken. Um den See führt ein fünf Kilometer langer Wanderweg, unterwegs lässt sich Hansi beobachten, der Schwan, der hier seit Jahren seine Runden dreht. Im Lokal „Seeterrasse“ kommen Salate, Suppen, Seehecht und Schnitzel auf den Tisch. Ein Stückchen weiter verführt hausgemachtes Eis. Natürlich gibt’s auch Kaiserschmarrn. Aber den esse ich nur daheim, weil Miri, meine Frau, den allerbesten macht. Obwohl ich gerade gelernt habe, dass er in Baden bei Wien, also hier in der Nähe, erfunden wurde …

Abends verwandelt sich der Lunzer See in eine Bühne: Gespielt wird alles, von Kabarett bis Klassik. Hier! Vor dieser fantastischen Kulisse! Um nach Lunz zu gelangen, bin ich der Ybbs gefolgt. Die kannte ich bislang nur aus Omas Kreuzworträtseln: Fluss in Österreich mit vier Buchstaben, der erste ein „Y“ … inzwischen weiß ich, wo sie entspringt (in den Ybbstaler Alpen), nach 134 Kilometern mündet (in die Donau) und am idyllischsten ist: rings um Lunz. Direkt an ihr entlang führt der Ybbstalradweg. Keine Steigungen, weg vom Autoverkehr, immer nahe am Fluss. Ein Traum!

Wahrscheinlich staunen Sie jetzt: warum ich mich – mit Skiern an den Füßen geboren – so fürs Radfahren begeistere. Ich erinnere mich noch, wie ich mein erstes Radl bekam, da war ich fast vier. Die Mama und der Papa hatten es nach Kana

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel