NEUE REIHE FOLGE 2

Das Land der DICHTER & DENKER

Warum wir DEUTSCHLAND so lieben

Viele der bedeutendsten Philosophen, Forscher und Schriftsteller der Welt kommen aus Deutschland. Was sie eint: ihre Liebe zu einer der reichsten Sprachen der Welt

Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar

Goethes nach dem Brand von 2004 restaurierte Literatursammlung gehört als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ zum UNESCO-Weltkulturerbe

„Was ich an Deutschland am meisten liebe...“

❯❯ Es ist die Sprache und die reiche kulturelle Geschichte unseres Landes, einschließlich seiner berühmten Komponisten, Schriftsteller und Künstler, die ich so liebe.“

❯❯ Für mich steht an allererster Stelle die deutsche Sprache, in der ich mich in allen meinen Berufszweigen bewege. Ob als Autor, Sänger oder Schauspieler; ob in Film, Fernsehen, Theater oder Roman.“

❯❯ Eine Sprache, die in einem Satz so viel erzählen, bewegen, verblüffen, verwirren kann wie der Anfangssatz in Heinrich von Kleists Novelle Die Marquise von O…, die verdient höchste Verehrung, Respekt und Liebe und – achtsame Bewahrung!“

Das berühmte Zitat des Literaturkritikers Wolfgang Menzel (1798- 1873) stimmt noch immer: „Die Deutschen thun nicht viel, aber sie schreiben desto mehr. [...] Das sinnige deutsche Volk liebt es zu denken und zu dichten.“

In Deutschland lebt heute fast ein Prozent der Bevölkerung als Schriftsteller oder Künstler. In Frankreich, dem Land von Hugo, Molière, Camus und Proust, sind es rund 0,5 Prozent. Schon zu Zeiten Menzels wären Klassiker wie Goethe und Schiller auf Bestsellerlisten gestanden. Sie werden noch heute in den Schulen gelesen, in Theatern gespielt, und in den meisten deutschen Haushalten gehört ein Bücherregal zur Standardausstattung. Lesen, Bücher, kluge Köpfe: typisch deutsch.

Fragt man studierte Philosophen nach den bedeutendsten von allen, werden immer wieder fünf Namen genannt: Immanuel Kant, der mit seiner „Kritik der reinen Vernunft“ die Philosophie revolutioniert hat. Friedrich Hegel, der die gesamte Wirklichkeit in ihrer Vielfalt und geschichtlicher Entwicklung erstmals systematisch ordnete. Karl Marx, der bedeutendste Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus, der zusammen mit Friedrich Engels maßgeblich den Verlauf unseres 20. Jahrhunderts prägte. Die unermüdliche Totalitarismus-Kritikerin Hannah Arendt. Und Friedrich Nietzsche, der mit seiner neuen Lebensphilosophie die Denkmuster sprengte.

Fünf Milliarden deutsche Wörter

Die großen neuzeitlichen Philosophen – was sie eint, sind revolutionäre Ideen, und vor allem: die Sprache. Deutsch ist die wohl reichste der Welt, dazu Amtssprache auch in der Schweiz, Österreich, Belgien, Luxemburg und Liechtenstein, zudem eine der neun Nationalsprachen in der ehemaligen Kolonie Namibia. Fast fünf Milliarden Wortformen stehen in