Horizonte
Sie gilt als die PERLE IM WATTENMEER: TRISCHEN. Deutschlands einsamste Insel, die pro Saison nur von einem Vogelwart oder einer Vogelwartin betreten und bewohnt werden darf. Anne de Walmont ist eine von ihnen und verlebt eine unvergessliche Zeit, allein unter Vögeln in unberührter Natur
Vogel-Vielfalt
Vor der Küste Dithmarschens liegt mitten im Wattenmeer Trischen, Drehscheibe des ostatlantischen Vogelzugs. Kormorane, Brandgänse, Sturmmöwen und Alpenstrandläufer müssen hier jedes Jahr beobachtet, gezählt und dokumentiert werden
VOGELPARADIES IM MEER
Es ist 18 Uhr. Die Sonne neigt sich gen Wasser und gen Westen. Der Wind weht aus Osten. So sitze ich also im Windschatten der Hütte. Die Möwen schreien, die Rotschenkel tütern, und die Feldlerchen trillern von hoch oben ihr Lied. Die Hütte ist der einzige Zufluchtsort, wenn Wind und Wasser angebraust kommen. Wasser von oben und Wasser von unten. Bei Ostwind bekomme ich die Tür kaum auf. Mit aller Kraft drücke ich dagegen und muss, wenn ich hindurch geschlüpft bin, darauf achten, dass sie mir nicht aus der Hand gerissen wird.“
Einfach nur beobachten
Als Anne de Walmont diese Zeilen schreibt, ist sie Vogelwartin auf Trischen, wo sie den Auftrag hat, die Natur Natur sein zu lassen und so wenig wie möglich zu stören. Sieben Monate lebt sie dort in einer kleinen Holzhütte. Mitten im Nationalpark Wattenmeer in der Schutzzone I, allein unter Vögeln und mit einer Ausnahmegenehmigung. Denn Trischen darf eigentlich kein Mensch betreten, mit Ausnahme einer Vogelwartin oder eines Vogelwartes. Keine deutsche Insel ist so einsam wie Trischen, 20 Kilometer vor Cuxhaven, den Gezeiten der Nordsee ausgeliefert. Warum also Trischen?„Es gibt kaum Orte, an denen die Natur noch ganz sie selbst sein kann. Während ich mein freiwilliges ökologisches Jahr auf der Insel Pellworm v