„Warum habe ich Migräne, Herr Doktor?“

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Serie: Folge 390 ✚ Beim Hausarzt // Migräne

Ungefähr jede und jeder Zweite leidet pro Jahr mindestens einmal unter Kopfschmerzen. Mein 54-jähriger Patient gehört dazu. „Herr Doktor, das geht bei mir schon seit einem Jahr so“, fällt er gleich mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus. Doch warum kommt er dann erst jetzt? In seiner Akte steht nichts. Ich muss die Frage gar nicht erst stellen.„Jetzt, wo ich wieder so viel Spaß am Joggen habe, belastet mich das besonders.“ Nun heißt es für mich, die Kopfschmerzen einer Diagnose zuzuordnen. Am häufigsten sind Migräne oder ein Spannungskopfschmerz. Doch was ist es bei meinem Patienten?

Anfallsartig und heftig

„Sind die Schmerzen denn eher po-chend und stark oder drückend und dumpf? Wie bei einem zu engen Hut?“ Der Heizungsbauer verzieht das Gesicht. „Wenn das kommt, hämmert es furchtbar im Schädel. Ich mag dann gar keinen Schritt mehr machen.“ Das sagt mir schon zweierlei: Die Schmerzen kommen wie ein Anfall und wenn, dann sind sie heftig. „Sind Sie zudem auch lichtempfindlich? Oder gereizt?“ Er sieht mich erstaunt an. „Ja. Genau. So ist es. Und übel ist mir dann auch.“ Nun bin ich mir schon vom Zuhören fast sicher: Das ist eine Migräne. Doch etwas ist ungewöhnlich. Das erstmalige Auftreten einer Migräne bei Personen jenseits des 50. Lebensjahres ist selten. „Hatten Sie das denn früher schon mal?“ Er denkt kurz nach. „Nee. Noch nie. Als es zum ersten Mal kam, hat mir die Apothekerin das hier gegeben.“ Er legt eine zerknitterte Packung auf den Tisch. ‚Naratriptan‘ lese ich darauf. Ein Wirkstoff, der speziell für die Behandlung der Migräne entwickelt wurde. „Danach wars weg.“

Migräne offenbart Gefahr

Seine Beschreibungen und die Wirkung des Medikamentes erhärten meinen Verdacht. Doch was ist mit der Ursache? Bei jüngeren Menschen finden wir meist nicht

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