HAMBURG Vom Zauber des Hafens

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Andreas Kästner (60) kennt den Hamburger Hafen seit über 30 Jahren – als Wasserschutzpolizist und jetzt als Krimi-Autor. Hier erzählt er, was ihm dieser Ort bedeutet

Ein Naturwunder …mitten in der Stadt, weltweit einmalig: Die Elbe hat ein ganz besonderes Delta geschaffen, in dem der Hafen liegt. Rechts: Elbphilharmonie, Hafen City und Sportboothafen

ZWISCHEN TRADITION UND MODERNE

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Seit 2015 UNESCO-Welterbe: die Speicherstadt (1), u.a. mit dem größten Orientteppich-Lager der Erde. Der Elbstrand in Övelgönne (2). Sein Revier: Andreas Kästner (3) ist Kommissar a.D. der Hamburger Wasserschutzpolizei. Jetzt schreibt er mit seiner Frau Angélique Krimis, die im Hafen spielen. Gehört dazu: ein Fischbrötchen (4). Der „Michel“ (5), die St. Michaelis Kirche. Top: der Blick vom 132 m hohen Turm! Die Landungsbrücken mit dem Pegelturm (6). Dahinter: die schwimmenden Pontons, die den Tidenhub von 3,70 m ausgleichen. Hamburg hat vier hochmoderne Containerterminals (7). Eine der drei Dienststellen der Hafenpolizei: Kehrwiederspitze 1, bekannt aus der TV-Serie „Notruf Hafenkante“ (8). Das Chilehaus (Mitte, 9), Wahrzeichen des Kontorhausviertels

Morgens, wenn der Himmel mit seinem Rosé den neuen Tag ankündigt, liegt eine ganz besondere Stille über dem Hafen. Die Lichter der Kaianlagen spiegeln sich noch in der Elbe, ihre Wellen glucksen leise. Ein paar Enten überholen den Stückgutfrachter, der auf neue Ladung wartet. Neben dem Schild „Travehafen“ steht ein Kormoran. Diese Momente mag ich am liebsten. Es ist, als ob das Leben kurz Luft holt, bevor sein Alltag beginnt... Der Hamburger Hafen ist Sehnsuchtsziel und Wirtschaftsmagnet. Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt. Anfang und Ende von Reisen – ich verbinde mit ihm Zuhause-Sein, Vertrautheit. Seit über 30 Jahren kennen wir uns, der Hafen und ich. Bis vor wenigen Monaten war ich Hauptkommissar der Wasserschutzpolizei. Jetzt schreibe ich, zusammen mit meiner Frau Angélique, Krimis, die hier spielen.

Vielleicht kennen Sie sogar meine letzte Dienststelle auf der Kehrwiederspitze 1 – aus der ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“. Nicht wundern: Die Schauspieler betreten das Gebäude durch einen Eingang an der Rückseite. In Wahrheit gibt’s da keinen, alles nur (Holz-)Kulisse. Davon abgesehen, finde ich die Serie recht realitätsnah. Ich war zweimal Komparse, fuhr das Streifenboot; wie sonst halt auch. Wegen seiner Architektur nennen wir das Gebäude, das 1905 erbaut wurde, auch „Schlösschen“. Ein paar Schritte geradeaus liegt die Wilhelminenbrücke. Sie ist mit Mosaiksteinen gepflastert, was sie wie einen steinernen Orientteppich aussehen lässt. Die Originale lagern ein Stück weiter, in der Speicherstadt.

Aus dem Logbuch der Hafen-Polizei – und heimliche Kochkü

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