DIE SUPERSINNE der Pflanzen

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DOKU

Welche SPEKTAKULÄREN GEHEIMNISSE in Wurzeln und Blättern stecken

DOKU IM LABOR Die Evolutionsbiologin Dr. Lilach Hadany (r.) forscht mit ihrer Kollegin an Tomatenpflanzen

TV TIPP

Die erstaunlichen Fähigkeiten der Pflanzen mit verblüffenden Erkenntnissen SA 6.4. 21.45 ARTE

FOTOS: SOMPONG/GETTY (KI GENERIERT), BERROD/ ARTE, BIRKEY/ADOBE STOCK (4), LEOBRAVE/SHUTTER-STOCK, ROZUMII/RICHMOND/ALAMY (4)

Um drei Topfpflanzen herum stehen im Labor sechs hochsensible Mikrofone, die mit einem Laptop verbunden sind.

Das Team der Evolutionsbiologin Dr. Lilach Hadany dokumentiert die Reaktionen von Tomatenpflanzen. Die eine trocknet gerade aus, von der anderen schneiden die Wissenschaftler Stängel ab. Diese Szene aus der Doku „Die erstaunlichen Fähigkeiten der Pflanzen“ (s. TV-Tipp) zeigt, wie Biologen herausfinden, dass Tomaten Plopplaute produzieren.

Zwar sind die Töne zu hoch für menschliche Ohren, doch das Equipment macht sie hörbar. So drücken die Gewächse also Stress aus, schlussfolgern die Forscher.

„Pflanzen kommunizieren durch chemische Substanzen, sie können Geräusche wahrnehmen, es ist auch möglich, dass manche von ihnen sehen“, erklärt Dr. František Baluška, Professor im Ruhestand am Institut für zelluläre und molekulare Botanik der Uni Bonn. Der Biologe spricht sogar von den „Sinnesorganen“ der Pflanzen und sagt: „Diese erstrecken sich meistens über die ganze Pflanzenoberfläche und sind nicht so konzentriert wie bei Tieren oder Menschen.“ Mithilfe ihrer Stängel, Blätter und Wurzeln nehmen Pflanzen Töne oder Berührungen wahr und leiten Signale von Zelle zu Zelle weiter. „In einem Experiment haben wir Wurzeln das Geräusch von fließendem Wasser vorgespielt. Die Folge war, dass die Wurzeln aktiv zu der Geräuschquelle hin gewachsen sind“, berichtet Baluška. „Es ist beachtlich, was Pflanzen wissen und wie sie diese Informationen für ihr Überleben nutzen.“

Superkraft HÖREN

Sand-Nachtkerzen produzieren Nektar für Bienen. Deren Summen hat Biologin Hadany aufgenommen und den Pflanzen vorgespielt. Diese lieferten daraufhin süßeren Nektar. Die Schlussfolgerung der Expertin: Die Pflanze „hört“ die Bienen.