EM-SPECIAL
Welche Spieler prägen die EM, welche Teams sind die Favoriten – und wie schneidet Deutschland ab? Topexperten wie Steffen Freund analysieren
EM DIGITAL SPEZIAL
Ein ganzes Land fiebert der EM entgegen. Wartet auf das Eröffnungsspiel gegen Schottland (14.6., 21.00, ZDF), hofft auf Siege gegen Ungarn (19.6., 18 Uhr, Das Erste) und die Schweiz (23.6., 21 Uhr, Das Erste), bevor es in die K.-o.Phase geht. 28 Jahre nach dem letzten EM-Titel ist die Sehnsucht danach groß. Doch ist die DFB-Auswahl wirklich reif dafür? Und welche Teams und Stars sind die größten Konkurrenten der deutschen Kicker? Ein Blick zurück ins Jahr 1996. „Der Star ist die Mannschaft“ lautete das Motto des damaligen Bundestrainers Berti Vogts beim Triumph in England. So sieht das auch heute noch Ex-Nationalspieler Steffen Freund: „Wenn ein Team bei einem Turnier Erfolg haben will, sind Disziplin, Ordnung, Siegeswillen und Mentalität ganz wichtig“, sagt der Europameister von 1996, der für RTL im Einsatz ist und für uns die 24 EM-Teams analysiert hat (ab Seite 8).
Comeback der Euphorie
„Mentalität zu haben heißt, deutlich zu zeigen, wir verlieren heute nicht“, sagt er. Das seien die entscheidenden Qualitäten der Deutschen beim letzten Titelgewinn gewesen. Diese Mentalität herzustellen – genau darum geht es jetzt auch für Bundestrainer Julian Nagelsmann: „Erst einmal müssen wir eine Mannschaft werden, die Vertrauen zu sich selbst hat“, erklärte der 36-Jährige im Gespräch mit Johannes B. Kerner bei Magenta TV. „Dazu haben die zwei letzten Spiele extrem beigetragen.“
Er meinte die überraschend überzeugenden Siege gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) im März. „Die Nationalmannschaft hat auf den letzten Drücker noch die Kurve bekommen, um Euphorie und Optimismus zu erzeugen“, findet Freund. „Nach den verlorenen Spielen gegen die Türkei und Österreich im November 2023 musste einem ja angst und bange werden.Wieleicht da dem Team derSchneid abgekauft worden ist, auch im eigenen Stadion. Da dachte ich, jetzt geht die EM richtig schief.“ Doch dann baute der Bundestrainer sein Team im Frühjahr drastisch um, ignorierte verdiente Nationalspieler, die nicht mehr ins System passten. Nagelsmann habe aus den Siegen die nötigen Schlüsse gezogen, meint Freund. „Er hat mit seiner neu formierten Mannschaft, mit seinen mutigen Nominierungen und der Rückkehr von T
