ACHTERBAHN DER GEFÜHLE

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KINO

Wir kommen in die Pubertät! In „Alles steht Kopf 2“ bringt Pixar neue Emotionen ins Spiel

NICHT DRÄNGELN NICHT DRÄNGELN In der Kommandozentrale wird es eng: Die Emotionen sind auf einmal zu neunt

Bei Pixar liegt die Latte generell hoch. Aber der oscargekrönte „Alles steht Kopf“ (2015) zählt definitiv zu den tollsten und – ja: gefühlvollsten Filmen des Studios. Zur Erinnerung: Von der Kommandobrücke im Kopf des Mädchens Riley aus managen die Kernemotionen Freude, Kummer, Wut, Angst und Ekel „ihre“ Person. Zum Happy End wurde eine erweiterte Konsole installiert – samt Alarmknopf mit dem Stichwort „Pubertät“. Was bitte soll das sein? Freude winkte ab: „Ist wohl nicht wichtig.“ Die Steilvorlage für eine weitere abenteuerliche Reise in die Gefühlswelt. „Also, ich will sehen, wie dieser Alarm losgeht!“, sagt Regisseur Kelsey Mann.

So vertraut und doch neu

Trotz des schlichten Titels „Alles steht Kopf 2“ sei der Film jedoch kein zweiter Aufguss: „Wir gehen jedes Projekt wie ein Original an“, betont Mann im Interview. „Es muss eine echte Weiterentwicklung geben. Einfach noch mal dasselbe in Grün ist keine Option.“ Apropos kopieren: In den neun Jahren seit Teil eins hat sich die Technik rasant weiterentwickelt und wurde komplett ausgetauscht. So mussten die Pixar-Animatoren auch die vertrauten Figuren noch einmal von Grund auf neu kreieren. Dennoch ist der Film eine echte Fortsetzung, die rund ein Jahr nach dem Finale von „Alles steht Kopf“ anknüpft.

Riley ist jetzt 13 und kommt in ebenjene gefürchtete Pubertät. Prompt wird die Schaltzentrale saniert, um Platz für neue Mitarbeitende zu schaffen. Zuerst rückt schwer bepackt Zweifel an, dann ziehen Neid, Ennui alias null Bock und der Nerd Peinlich ein. Die Emotionen eines Teenagers sind nun mal komplizierter als die eines Kindes. Für das Kernteam um Freude wird es ganz schön eng in dieser komplexeren Welt – die natürlich auch neue Schauplätze bietet. „Rileys Kopf war seinerzeit der größte ,Set‘, den wir bei Pixar je entworfen hatten.

IN IHREM ELEMENT Beim Eishockey ist Riley (M.) ein Ass. Alles andere ist für den Teenie dünnes Eis

Denn die Möglichkeiten sind endlos“, so Kelsey Mann. „Jetzt erforschen wir weitere Bereiche und entführen das Publikum an Orte, die noch nie ein Mensch gesehen hat.“

In diesem fantastischen Kosmos, durch den ein Gedankenzug rast, gibt es Persönlichkeitsinseln. In Teil eins ging es ins Traumstudio und sogar hinab in Rileys Unterbewusstsein.

Die Welt wird noch aufregender

Eine zentrale Rolle nimmt diesmal das „Belief System“ ein, also Glaubenssätze und Weltanschauung – sowie ein finsterer Ort, an dem Rileys Geheimnisse verwahrt werden: Als Inspirationen nennt Kelsey Mann eine Bank und ein Gefängnis. Parallel schrumpft unweigerlich die Familieninsel, während die Fre