Liebe in Zeiten des Grauens

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SERIE

Jetzt neu bei Sky: die wahre Geschichte eines Mannes, der das Konzentrationslager Auschwitz überlebte

The TATTOOIST of AUSCHWITZ

Liebe gibt Hoffnung. Selbst an jenen Orten, wo jeder Glaube daran längst verloren zu sein scheint. Im Jahr 1942 wird Lali Sokolov (Jonah Hauer-King), ein slowak ischer Jude, nach Polen ins Konzentrationslager Auschw itz-Birkenau deportiert. Dem eigentlich sicheren Tod entgeht Lali, weil er als Tätow ierer arbeiten kann. Eine Aufgabe, der er nur widerwillig nachgeht: Er muss seinen Mitgefangenen Häftlingsnummern in die Haut stechen. Als eines Tages Gita (Anna Próchniak) vor ihm steht, ist es um Lali geschehen. Die beiden Verliebten versuchen alles, um am Leben zu bleiben – stets in dem Wissen, dass der SS-Offizier Stefan Baretzki (Jonas Nay) sie beobachtet.

Erinnerung am Leben halten

Die sechsteilige britische Sky Dramaserie „The Tattooist of Auschw itz“ (siehe TV-Tipp) basiert auf dem Roman von Heather Morris. Sie erzählt darin die wahre Geschichte des Holocaust-Ü berlebenden Sokolov (1918–2006) und seiner Frau Gita. Auch in der Serie dienen Sokolovs Berichte als Rahmenhandlung: Als älterer Herr (Harvey Keitel) erzählt er Autorin Morris (Melanie Lynskey) aus seinem Leben, die traumatisierende Zeit in Auschwitz wird in Rückblicken gezeigt. „In Auschwitz, einer Fabrik des Todes und der Entmenschlichung, ist die Liebesgeschichte von Lali und Gita ein Akt des Widerstands“, sagt Regisseurin Tali Shalom-Ezer. „Es ist die Entscheidung, menschlich zu bleiben.“

GROSSE GEFÜHLE Tätowierer Lali (Jonah Hauer-King) verliebt sich in die Mitgefangene Gita (Anna Próchniak)

Zwangsarbeit, schwere Misshandlungen, Tod im Gas: 1,1 bis 1,5 Millionen Frauen, Kinder und Männer w urden während des Zweiten Weltkrieges allein im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Radikalisierung hat die Serie auch einen auf klärerischen Charakter. „Um zu verhindern, dass so etwas jemals w ieder geschieht, ist es wichtig, die Erinnerungen an die faschistische Vergangenheit am Leben zu halten“, sagt Jonas Nay zu TV DIGITAL. Der 33-Jährige ist als einziger deutscher Darsteller in der Produktion dabei. „Wir müssen besonders die jungen Generationen erreichen, und ich denke, dass große Streamingserien eine gute Möglichkeit dazu bieten.“

Emotionale Herausforderung

Nay spielt den realen SS-Offizier Stefan Baretzki (1919–1988). Willkürlich misshandelt und tötet er im Lager Menschen. Zu Sokolov aber baut er so etwa