EISERNE Lady

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SERIE

Politsatire mit Biss:In „The Regime“ bei Sky darf Kate Winslet herrlich böse sein

GUTE MIENE Die US-Diplomatin (Martha Plimpton) wahrt die Fassung

Den Satz dürfte jeder TV-Zuschauer, Kinogänger oder Romanleser kennen: „Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.“ Die HBO-Miniserie „The Regime“ toppt diese juristische Absicherung aber noch: Sie erfindet gleich ein ganzes Land.

Wohl auch besser so. Denn mit der politischen Führung in dem Sechsteiler möchte kein echter Staat in einem Atemzug genannt werden. Oberhaupt der namenlosen mitteleuropäischen Nation ist eine skrupellose Kanzlerin (Kate Winslet). Die Autok ratin kennt keine Gnade – selbst in harmlosen Gesprächen mit Kinderreportern. Die US-Außenministerin behandelt sie kaum besser und beschwört ein Kräftemessen mit der Weltmacht USA herauf.

Schon jetzt Emmy-Favoritin

Jeder ist verdächtig, die Kanzlerin vertraut niemandem. „Erwartet sie Sie?“, will ihre Leibwache vom Mann vor der Tür zu den Privatgemächern wissen. „Ich bin ihr Ehemann!“, sagt der Gatte der Kanzlerin empört. Das stellt die Wache keineswegs zufrieden: „Erwartet sie Sie?“

„The Regime“ bietet vor allem Winslet eine neue Paraderolle: arrogant, streitlustig, paranoid. Die Britin hat gute Chancen, für ihre dritte HBO-Miniserie (nach „Mildred Pierce“ und „Mare of Easttown“) ihren dritten Emmy zu gewinnen. Im starken Cast sticht ein weiterer Name hervor: Hugh Grant spielt den Oppositionsführer, den die Kanzlerin kurzerhand ins Gefängnis wirft. Damit markiert „The Regime“ für die beiden englischen Superstars das erste gemeinsame Projekt seit „Sinn und Sinnlichkeit“ vor fast 30 Jahren.

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