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NILS POLITT

Seit dieser Saison fährt Nils Politt für die Star-Truppe des Team UAE um Tadej Pogačar. Warum das Team besser zu ihm passt als Bora-Hansgrohe, welche Ziele er als Radprofi noch hat, worauf er im Karneval verzichten muss – und wie er mit Radsport-Nichtwissen mal tief ins Fettnäpfchen trat: Darüber spricht Politt im TOUR-Interview

FOTOS Andreas Dobslaff

TOUR Nils Politt, die Karnevalszeit liegt schon einige Wochen zurück, aber für Sie als Rheinländer: Standen sich Karneval und Klassikervorbereitung mal wieder im Weg?

POLITT Das ist tatsächlich ein Thema. Ich bin dieses Jahr zum dritten Mal vom Kölner Festkomitee für den Rosenmontagsumzug eingeladen worden. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Leider hat es für mich bislang aber nie gepasst, auch in diesem Jahr nicht, weil ich am Rosenmontag zur Algarve-Rundfahrt aufgebrochen bin. Das tut schon weh. Aber der Job geht ganz klar vor. Als Radprofi muss ich bei Karneval jedes Jahr Abstriche machen.

In der Saisonpause nehmen Sie regelmäßig an Sechstage-Rennen teil, beispielsweise an den Bremer Sixdays. Überwiegt da der Spaß oder hat das auch einen Effekt auf die Saisonvorbereitung?

Das macht mir auf jeden Fall Spaß. Ich bin auf der Bahn groß geworden und habe bei den Junioren dort mit Landesmeistertiteln und Deutschen Meisterschaften meine ersten Erfolge eingefahren. Zu der Zeit gab es noch viele

Sechstage-Rennen in Deutschland, unter anderem in Köln oder Dortmund. Bei vielen davon war ich als Kind mit meinen Eltern – und wollte dann immer auch selbst einmal dort fahren. Seitdem versuche ich, jedes Jahr an mindestens einem Sechstage-Rennen teilzunehmen. Auch insgesamt bin ich im Winter gerne auf der Bahn. Es ist eine schöne Abwechslung zum sturen Training auf der Straße. Mit nur einem Gang und hoher Drehzahl hinter dem Derny herzufahren – das mag ich ganz gerne.

Benötige Sie für den Start bei den Sechstage-Rennen die Zustimmung der Teamleitung?

Ja, die Zusage des Teams muss sein. Ohne diese dürfte ich das nicht machen.

Ihr Team für die Saison 2024 ist statt Bora-Hansgrohe nun das UAE Team Emirates. Was hat Sie zum Wechsel bewogen?

Das Team hatte schon einmal in einem Vertragsjahr bei mir angeklopft. Und 2023 hat sich UAE erneut früh bei mir erkundigt. Das Team ist von Jahr zu Jahr stärker geworden. Daher habe ich mir gesagt: Das würde mich schon reizen – allein von den Fahrern her, die in der Mannschaft fahren. Das sind viele Weltklasse-Sportler. Mit denen zusammen zu fahren und dazuzugehören, das war definitiv ein Ansporn.

Welche sportlichen Argumente haben Sie überzeugt?

Bei Bora gab es viele Sprinter im Team. Angefangen mit Sam Bennett über Danny van Poppel und Marco Haller bis zu Jordi Meeus – das sind alles extrem schnel

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