WUNDERBAR WANDELBAR

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Mit dem Roqa will Koga zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Es kann, je nach Bereifung, als Gravelbike oder Langstrecken-Rennrad dienen. Unser Test der Allroad-Variante klärt, ob das gelingt

Fast schien es, als hätte sich die traditionsreiche Marke Koga komplett vom Rennlenker verabschiedet. Mehrere Jahre beschränkte sich das Programm auf Alltags- und Reiseräder, viele davon mit Elektroantrieb. Im vergangenen Jahr jedoch meldete sich das Unternehmen aus dem niederländischen Heerenveen, das in diesem Jahr sein 50. Jubiläum feiert, mit sportlicheren Rädern zurück. Der spektakulär designte Aero-Renner Kinsei (siehe TOUR 9/2023) sollte nur der Startschuss für eine neue Rennrad-Offensive sein. Der zweite Teil des Comebacks widmet sich eher den Genussfahrern, denn das Roqa, das auf der Eurobike im vergangenen Sommer erstmals gezeigt wurde, will vor allem mit Komfort und Vielseitigkeit punkten.

Seit Januar ist die Neuheit im Handel, in insgesamt vier Ausstattungsvarianten. Ein Preistipp ist die Version mit mechanischer Shimano 105 für 2.999 Euro, das Top-Modell kommt mit elektronischer Ultegra und Carbonfelgen für 4.799 Euro. An den angebotenen Ausstattungsvarianten sieht man auf den ersten Blick, um was es den Entwicklern bei dem Rad geht: Neben drei straßenbereiften Varianten gibt es auch eine mit 40 Millimeter breiten Geländepneus; je nach Reifenwahl kann das Roqa also auf der Straße oder im Gelände eingesetzt werden. Die geländegängige Allroad-Variante haben wir zum Test eingeladen. Der Beiname Allroad ist dabei fast irreführend, denn mit den üppigen Schlappen geht das Rad schon als waschechtes Gravelbike durch. Platz wäre gar für mehr, bis zu 45 Millimeter sind vom Hersteller zugelassen für das Rahmen-Set, das gilt allerdings nur für die getestete Variante mit Einfach-Antrieb ohne Umwerfer. Im Gegensatz zum aufsehenerregenden Kinsei wirkt das Design des Roqa zurückhaltend und schnörkellos. Das Rad ist simpel aufgebaut, eine runde Sattelstütze und der geklemmte Lenker bedeuten vergleichsweise wenig Schwierigkeiten bei Wartung und Einstellung. Uns fällt es zunächst schwer, am Rad irgendeine Besonderheit auszumachen, doch bei eingehender Beschäftigung zeigt das Roqa durchaus Charakter.

KONSEQUENT UNENTSCHLOSSEN

Das beginnt mit der Rahmengeometrie, denn wer auf dem Rad Platz nimmt, findet eine äußerst komfortabel-aufrechte Sitzposition vor, wie sie nur wenige andere Räder am Markt bieten. Das lange Steuerrohr und die hohe Gabelkrone heben den Lenker weit übers Vorderrad, das erlaubt entspanntes Fahren und eine gute Übersicht. Die Kontaktpunkte Lenker und Sattel sind auf Anhieb bequem, für au

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