tip Berlin
23 January 2020

Was will ich eigentlich? Liebe Leserinnen und Leser, diese Frage stellen sich die meisten Menschen ein Leben lang. Permanent müssen wir Entscheidungen treffen, ganz kleine und ganz große. Berlin ist eine Stadt mit so vielen Möglichkeiten, mit so viel Auswahl – damit muss man erst mal zurechtkommen. Macht aber auch Spaß. Manchmal jedoch fragt man sich, was man eigentlich will, weil man in einer Situation feststeckt. Etwas ändern will. Unbedingt. Wie Tara Nome Doyle, die Sie auf unserem Cover sehen. Als 16-Jährige litt die Kreuzbergerin unter Angststörungen, konnte kaum das Haus verlassen. Heute, mit 22, steht sie als Musiker und Sängerin auf großen Bühnen. Gerade erscheint ihr Album „Alchemie“. Das war für sie kein leichter Weg, der jeden Respekt verdient. Wie auch die Entscheidung von Julien Schöttler, der als Frau geboren wurde, bereits als Kind ahnte, dass dieser weibliche Körper nicht zu seinem Ich passte, und der heute als Mann lebt. Oder der Kampf von Lea Gericke gegen ihre Magersucht. Um so einen Fight zu gewinnen, braucht es unglaublichen Mut. Das gilt auch für Sebastian Kowollik, auch wenn seine Krise weniger existentiell war. Er hat die Sicherheit des IT-Beruf für eine Schauspielkarriere aufgegeben. Muss man erst mal bringen in unserer garantiefixierten Gesellschaft, das Risiko in sein Leben zu lassen. Dagegen sind die Verbesserungen, die ich in der letzten Zeit gemacht habe, Kinkerlitzchen. Hafermilch. Und meine Wollweste, damit ich die Heizung nicht mehr so hochjagen muss. Beruflich will ich mich jedenfalls aktuell nicht verändern. Also bis in 14 Tagen, Ihre Stefanie Dörre,Chefredakteurin

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