tip Berlin
2 October 2019
Liebe Leserinnen und Leser, Fußgänger*innen haben auf Berlins Straßen die, Verzeihung, A.-Karte gezogen. Ständig kommt ihnen irgendein Idiot in die Quere. Ein rücksichtsarmer Autofahrer, ein eskalierender Kampfradler, ein sturztrunkener E-Scooter-Dödel. Immerhin hat der Senat jetzt ein Fußgängergesetz verabschiedet, das unter anderem längere Grünphasen bei Fußgängerampeln verspricht. Ich habe spaßeshalber versucht, beim Berliner Generalunternehmer für die Lichtsignale jemanden zu fragen, ob das denn so schwer sein kann, die Grünphasen umzuprogrammieren. Leider rief niemand zurück, vielleicht standen die alle noch vor roten Ampeln. In unserer Titelgeschichte beschäftigen wir uns damit, wie die Verkehrswende für eine autofreie Innenstadt langsam Gestalt annimmt, natürlich unter Schwierigkeiten, Berlin ist eben so. Aber am nächsten Wochenende können wir uns alle zum Beispiel auf der dann Kfz-befreiten Friedrichstraße zum Spaziergang treffen. Schließlich sind wir in der Redaktion jetzt gut zu Fuß, seit wir den Mauerweg rund um das ehemalige West-Berlin beschritten haben, die tip-Serie läuft ja noch. Aber unser Buch „Grenzgänge“ ist jetzt erschienen. Ich hatte das Vergnügen, neulich in der Gedenkstätte Berliner Mauer die Buchpremiere zu moderieren, viele Leser*innen waren dabei, danke! Und nach der Lesung und der anregenden Diskussion spielte die famose Katharina Franck (Rainbirds) solo noch einige Lieder. Hinterher ging ich ein paar Schritte zu Fuß über die abendleere Bernauer Straße. Es war eigentlich ganz schön. Kommen Sie gut durch die nächsten 14 Tage! Ihr Erik Heier Stellvertretender Chefredakteur
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