tip Berlin
2 May 2019
Liebe Leserinnen und Leser, die Netzkonferenz re:publica ist eine überaus eindrückliche Erfahrung: Man surft quasi mit den Beinen, Augen, Ohren. Ich lasse mich da gern einfach treiben, wie eine Flipperkugel von Ecke zu Ecke, penible Zeitpläne aufstellen kann ja jeder. Hier ein rapide reflektierender World Wide Visionär, da eine umtriebige Medienmacherin, dort eine Follower-starke Bloggerin. Eine beständige Reizüberflutung – wie das Netz selbst. Und irgendwann bittet Sascha Lobo zur alljährlichen Leviten-Lesestunde, diesmal zum Realitätsschock über eine Welt aus den Fugen. Und wie viel davon eher gefühlt ist. Und wie viel tatsächlich real. Es ist ja immer eine gute Idee, die Welt besser zu machen, als sie ist, gerade hat sie es besonders nötig. Rechtsruck, Hass im Netz, Konzernlobbys, Trump und Truppen. Früher war das Internet mal ein demokratisches Versprechen, eine Verheißung. Diese schöne Vision hat in den letzten Jahren ziemlich gelitten. Ihr mich auch, Facebook, Google, Twitter. Doch vor allem in Berlin beweisen Netzaktivisten, welches demokratische Potenzial nach wie vor im Internet liegt, liegen kann. Unser Titelstory-Autor Philipp Wurm hat sich in der digitalen Bürgerrechtsbewegung umgetan. Dort ist eine Graswurzelbewegung dabei, die Zivilgesellschaft in eine große Schwarmintelligenz zu verwandeln. Denn die Sozialen Netzwerke mögen sich oft wie eine ganz große Güllegrube anfühlen, aber Wurm hat herausgefunden: Es gibt Hoffnung. In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch die nächsten beiden Wochen! Ihr Erik Heier, stellv. Chefredakteur
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