tip Berlin
7 March 2019

Der tip ist jetzt ein Stadtmagazin mit Stern, liebe Leser*innen, und der Start des Sternchens ging nicht ohne heftige Diskussionen in der Redaktion ab. Ist das Gender* einfach eine falsche Rechtschreibung? Oder ist es ein Statement und sagt, dass wir Männer, Frauen sowie Geschlechtsidentitäten jenseits der beiden klassischen Geschlechter gleichermaßen mit unserem Stadtmagazin ansprechen wollen? Wir haben uns für Letzteres entschieden. Aber wer aus der Redaktion lieber Berlinerinnen und Berliner schreibt, darf auch das tun. Ich war klar für den Stern. Und schaut man sich um, wie die Berliner Kulturszene mit dem Thema umgeht, ist ein generelles Votum für das Gendersternchen zu erkennen. Es gibt kaum noch eine Pressemitteilung ohne *. Sogar im Programmheft der eher konservativen Gemäldegalerie habe ich neulich ein Sternchen entdeckt. Eine wichtige Entwicklung, zu der auch der neue Frauentag/Feiertag am 8. März gehört. Damit macht Berlin deutlich: Wir dulden nicht, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden. Was – falls an dieser Stelle einige Leser besorgt sein sollten – keineswegs die Ausrufung des Matriarchats bedeutet, sondern Gleichberechtigung für alle. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist auch der Tenor der Frauen in Spitzenpositionen, die sich in der aktuellen tip-Titelgeschichte unseren Fragen gestellt haben. Und die sich abei ganz offen zu Karriere, Quoten und sexistischen Machtspielen äußern. Herzlichen Dank dafür! Als Chefredakteurin kann ich sagen, dass ich selbst oft zögerlich bin, das Thema anzusprechen. Warum? Weil ich keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen im Berufsleben machen möchte. Aber Chancengleichheit muss sein. Stefanie Dörre, Chefredakteurin

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