Wenn ein Päckchen auf Reisen geht

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TINA 7/23, BRIEFENGEL

Aus dem oberbayerischen Taufkirchen erreichte uns ganz besondere Post – und die sorgte nicht nur bei uns für Staunen

Soll ich?“ Fragend blickt Margret in die Runde. „Mach schon!“, feuert Gisela sie an, und alle anderen nicken. Behutsam hebt Margret den Deckel des Kartons, schiebt das knisternde Packpapier zur Seite und macht große Augen. „Wow, so viele bunte Täschchen! Sind die etwa alle für uns?“

Die Bewohner des Seniorenheims Aueblick (im niedersächischen Steyerberg) kommen aus dem Staunen nicht heraus. Ist denn schon Weihnachten? Sind die alle selbst gehäkelt? Und wer hat dieses tolle Überraschungspaket denn nun eigentlich geschickt?

Unser Briefengel Brigitte wäre sicher auch baff gewesen

Margret klappt das Kärtchen auf, das zwischen den Taschen steckt. „Ich hoffe, dass ich den Damen im Altersheim eine Freude machen kann“, steht auf der Karte, die mit bunten Blumen und Schmetterlingen verziert ist. Der Absender: Helga Tristan aus Taubenkirchen bei München.

Helga Tristan hatte einen Aufruf in der „tina“ entdeckt : „Mit Briefen Herzen öffnen“. Mit der Aktion, die dank Briefengel Brigitte Thäte entstand, wollten wir den Bewohnerinnen des Seniorenheims mit handgeschriebenen Zeilen den Alltag versüßen. Unfassbar viele Briefe erreichten uns daraufhin, die wir gemeinsam mit unseren Briefengel überreichten.

Zu gerne hätten wir auch die selbst gehäkelten Taschen zusammen mit unserem Briefengel überbracht. Aber unsere liebe Brigitte verstarb im Dezember letzten Jahres leider nach kurzer, schwerer Krankheit. Helgas Päckchen erreichte uns nur wenige Tage später.