…Andrea Rücker (36) und Anna Schumacher (28)
„Mama geht tanzen“ – so heißt eine beliebte Partyreihe. Dahinter stecken zwei Mütter, die einfach mal wieder ausgehen wollten
Halb zwei, mitten auf der Tanzfläche, eine kühle Fanta in der Hand, Endorphine rauschen durch den Körper – das war das Gefühl, nach dem sich Andrea Rücker und Anna Schumacher sehnten. An einem grauen, verregneten Novembertag 2022. Die Freundinnen saßen zusammen, schwelgten in Erinnerungen, nebenan spielten die Kinder. „An dem Nachmittag fragten wir uns: Warum ist das Feiern an eine Uhrzeit gebunden? Erst spätabends zur Party aufbrechen und in den Morgenstunden nach Hause gehen, das war einfach nicht mehr drin“, sagt Anna Schumacher, Mama von drei Kindern im Alter von vier Monaten und vier Jahren.
Andrea nickt, sie hat zwei Kinder, zwei und fünf Jahre alt. „Wir recherchierten, ob es Partys gibt, die früher starten, fanden aber nichts außer After-Work-Partys.“ Anna lacht: „Und da haben wir uns nicht gesehen, ab 16 Uhr mit Anzugträgern feiernd.
Daraufhin fassten wir den Entschluss, die Party, die wir uns wünschen, einfach selbst zu veranstalten – für Freundinnen und Bekannte und alle, die sich angesprochen fühlen. Zu einer mamafreundlichen Uhrzeit: Beginn ist um 20, Schluss um 23 Uhr.“
Anfang 2023 fand diese erste Party statt, in Wuppertal, in einer Event-Location, die zum Haus der Jugend gehört. „Es kamen um die 260, 270 Frauen“, sagt Anna. „Frauen, die wir gar nicht kannten. Das war verrückt. Und da wurde uns klar, uns geht es mit unserem Gefühl nicht allein so. Das wird nicht die letzte Party sein.“
In bislang 100 Städten sind Mamas tanzen gegangen
Aus der Party ist eine richtige Reihe geworden, mit dem treffenden Namen „Mama geht tanzen“. Stattgefunden hat sie in bislang 100 Städten im deutschsprachigen Raum, allein im April finden in NRW rund zehn Partys statt. Andrea und Anna haben mittlerweile ein Unternehmen gegründet und sind dem deutschen Franchise-Verbund beigetreten. „Das Team besteht aus 25 Frauen, wir können ja längst nicht mehr alle Partys organisieren. Aber wir stehen in ständigem Austausch, einmal im Monat treffen wir uns digital, einmal im Jahr in echt“, erklärt Andrea.
Ob sie bei der ganzen Planung noch selbst mittanzen? Logo! Und ihre normalen Berufe, die wollen sie auch nicht aufgeben – Andrea ist Bauingenieurin, Anna Sozialarbeiterin. „Dafür hängen wir auch zu sehr an unserer Arbeit, mir würde definitiv etwas fehlen, wenn ich meine