„Ein kleines Bier zwischen den Fingern“

2 min lesen

GEDENKTAGE IM MAI UND JUNI

Von einem der berühmtesten Literaten des 20. Jahrhunderts, dem ungeliebten Wegbereiter des Mauerfalls, dem Erfinder der Jugendherberge, einem der größten Bigband-Leader aller Zeiten und einer großen Förderin der Künste und begabten Diplomatin, der „prima donna del mondo“

20. Todestag

05.06.

Bis heute gibt es in Berlin kein Denkmal, keine Straße, keinen nach ihm benannten Platz. Dabei war es maßgeblich Ronald Reagan, der 40. Präsident der Vereinigten Staaten, der mit seiner Außenpolitik die Voraussetzungen für den Niedergang der Sowjetunion und damit dem Mauerfall schuf. Gut anderthalb Jahre vor Ende seiner zweiten Amtszeit hielt er am 12. Juni 1987 am Brandenburger Tor seine berühmte „Tear down this wall“-Rede. Obwohl er mit Michail Gorbatschow die nukleare Abrüstung entscheidend voranbrachte, wird Reagan in Deutschland auch heute noch als kalter Krieger abgelehnt.

Der für Humor und Schlagfertigkeit bekannte „Great Communicator“ hielt am gleichen Tag in Berlin-Tempelhof noch eine Rede. Dabei zerplatzte ein Luftballon mit einem lauten Knall, was durchaus wie ein Schuss klang. Jeder andere, der wie Reagan (1981) schon einmal beinahe tödlich angeschossen worden war, wäre wohl zumindest zusammengezuckt. Aber Reagan lachte nur: „Missed me“ („Daneben“) – und fuhr nach viel Gelächter und Applaus des Publikums mit seiner Rede fort.

In Deutschland wurde Reagan, der aus kleinen Verhältnissen stammte, häufig als ehemaliger Schauspieler verspottet. Dabei brachte er als Gouverneur von Kalifornien achtjährige Regierungserfahrung mit. Mit dem als „Reagonomics“ nach ihm benannte Paradigmenwechsel von der nachfrage- zur angebotsorientierten Wirtschaftspolitik überwanden die USA die Stagnation. In einem Brief an die Bevölkerung machte Reagan 1994 seine kurz zuvor bei ihm diagnostizierte Alzheimer-Krankheit bekannt.

50. Todestag

24.05.

Die Uraufführung seiner Suite „Black, Brown and Beige“ im Januar 1943 ist Teil von Edward Kennedy Ellingtons erstem Konzert in der prestigeträchtigen Carnegie Hall. Ellington ist damals 42 Jahre alt und längst ein Jazz-Star; schon 15 Jahre zuvor hatte er sich mit seinen „Washingtoners“ als Hausband im berühmten „Cotton Club“ etabliert. Er selbst nannte die Suite „klingende Parallele zur Geschichte des ‚American Negro‘“. Aufgrund seiner geschliffenen Manieren war er bereits früh von Schulkameraden zum „Duke“ ernannt worden. Er komponierte fast 2000 Stücke, von denen rund 100 zu Jazzstandards wurden. Als Bigband-Stil setzte er den Swing durch.

150. Geburtstag

FOTO: DPA PICTURE ALLIANCE(2)/JEROME DELAY. BRANDSTAETTER IMAGES/NB; IMAGO/POND5 IMAGES, DJH

15.05.

„Als ich ein Bad in der Emscher nahm, kam ich wie ein geteer

Dieser Artikel ist erschienen in...