Sagen Sie mal, Vera Lengsfeld…

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TICHYS FRAGEBOGEN

Ihr gegenwärtiger Zustand in einem Wort?

Heiter und gelassen.

Haben Sie einen Lebensmenschen?

Mehrere. Meine Söhne und Enkel.

An welchem Ort fühlen Sie sich am wohlsten?

In meinem Garten.

Fühlen Sie sich in der Gegenwart wohl?

Ja, wenn ich nicht an die Politik denke.

Wen beneiden Sie?

Niemanden.

Welche fremde Kultur ist Ihnen am liebsten?

Die der Goethezeit.

Ihr Lebensmotto?

Gib niemals auf!

Haben Sie einen Talisman?

Ja, einen chinesischen Hausdrachen.

Haben Sie schon einmal etwas Nützliches selbst gebaut?

Ja, Bienenkästen.

Gab es ein Buch oder einen Song, bei dem Sie dachten: „Dadurch ändert sich mein Leben“?

Mit 13, als ich das Tagebuch der 13-jährigen Anne Frank las. Aber nicht als Hinterlassenschaft eines Opfers, sondern eines erstaunlichen Mädchens, das wusste, was es wollte.

Und – hat sich Ihr Leben geändert?

Ja, von da an wusste ich auch, was ich wollte.

Empfehlen Sie uns drei Bücher.

  Die Bibel, Goethes „Wahlverwandtschaften“ und seinen „Faust“.

FOTO: HORST GALUSCHKA/IMAGO

VERA LENGSFELD Jahrgang 1952, war ab 1981 als Bürgerrechtlerin in der DDR aktiv, wurde von ihrem damaligen Ehemann Knud Wollenberger im Auftrag des MfS bespitzelt, 1988 verhaftet und später nach England abgeschoben. Ab 1990 gehörte sie der letzten Volkskammer der DDR an, dann dem Bundestag für die Grünen. 1996 wechselte sie zur CDU, die sie 2023 verließ. Sie betreibt einen Blog; 2023 erhielt sie den Mutschler-Preis für freiheitliche Publizistik.

Ihre Lieblingsfigur in der Literatur?

  Mephisto.

Ihre Hassfigur in der Literatur? 

Faust, wenn ich hassen könnte. Kann ich aber nicht.

Können Sie sich an Ihre Träume erinnern? Sind sie interessant? 

Manchmal, aber sie verblassen zu schnell.

Was können Frauen besser als Männer?

Die unvermeidlichen Härten des Lebens ertragen.

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